Zweifelhafte Briefsendung

Vodafone auf Kundenjagd

1. Februar 2017, 14:16 Uhr | Andreas Dumont

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Alternativen ignoriert

Der Brief verschweigt die Tatsache, dass auf die Abschaltung von DVB-T mit DVB-T2 ein moderner, besserer Standard folgt. Alternativ könnte man auch über Streaming-Dienste oder eine Streaming-Hardware wie Amazons FireTV fernsehen.

Nutzer von DVB-T benötigen keinen Kabelanschluss, sondern lediglich einen DVB-T2-Empfänger. Zu den technischen Vorteilen von DVB-T2 zählt, dass es echtes Full HD übertragen kann, also 1.920 x 1.080 Pixel bei 50 Vollbildern pro Sekunde. Einige öffentlich-rechtliche Fernsehsender, die im Kabelfernsehen nur in Standardqualität zu konsumieren sind, werden zudem über DVB-T in HD-Qualität ausgestrahlt. Auch wenn private Sender kostenpflichtig werden, hat DVB-T2 in monetärer Hinsicht die Nase vorne: Während ein Kabelanschluss 15 bis 20 Euro im Monat kostet, schlagen für den Empfang der Privatsender via DVB-T2 knapp sechs Euro monatlich zu Buche.

Die Verbraucherzentrale Sachsen kommt zu dem Schluss, dass die Aktion von Vodafone nach dem Wettbewerbsrecht nicht zulässig ist. »Aufgrund der gesamten Aufmachung werden die Angeschriebenen unter Druck gesetzt, unbedingt innerhalb der Frist beim Anbieter anzurufen, weil sie ansonsten etwas Wichtiges verpassen könnten», so Dr. Katja Henschler.

In den Fußzeilen des Briefs, die eigentlich nur mit Lupe lesbar sind, informiert Vodafone, woher es die Daten bezogen hat und wie man der Zusendung von Werbung widersprechen kann. Die entsprechende Telefonnummer lautet 0800 5888356. Inzwischen hat Vodefone den Versand der verkappten Werbung eingestellt.


  1. Vodafone auf Kundenjagd
  2. Alternativen ignoriert

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Vodafone D2 GmbH

Matchmaker+