Ob im Fernseher, dem Handy, in der Büro- und Straßenbeleuchtung, in Autos oder der weihnachtlichen Lichterkette: Überall finden sich LEDs. Nach Angaben von Goldman Sachs werden lichtemittierende Dioden bereits im Jahr 2020 80 Prozent des globalen Marktes für Lichtanwendungen ausmachen. Doch LEDs sorgen nicht nur für eine nachhaltige und effiziente Beleuchtung. Mit Dioden-Technologie ausgerüstete Drucker, also LED-Drucker, geben Unternehmen, Dienstleistern und kleinen Betrieben grafische Möglichkeiten an die Hand, für die sie zuvor externe Hilfe in Anspruch nehmen mussten.
So ermöglichen moderne Geräte den Druck auf unterschiedlichen Materialien – vom leichten Zeitungspapier über Folien bis zu dickem Karton, Silberkarton und Spezialpapieren. Auch verschiedene Formate – vom kleinen Flyer bis zum großen Banner – sind kein Problem. Aktuelle A3+ Printer verfügen zudem über ein Transferband, auf dem sich zunächst das Druckbild abbilden lässt, bevor es auf Papier übertragen wird. Papier und Belichtungseinheit berühren sich nicht mehr. Das soll die Druckqualität steigern und Farbstabilität auf unterschiedlichen Materialien bieten.
Die Kosten, die durch einen extern vergebenen Druckauftrag anfallen würden, sind das eine. Das andere ist das Warten auf die Lieferung – es entfällt, wenn mit dem eigenen LED-Drucker gedruckt wird. Von der Anzeige auf dem Bildschirm bis zum fertigen Ausdruck dauert es in der Regel nur Minuten. Tonerkapazitäten von bis zu mehreren zehntausend Druckseiten können zudem zeitaufwendige Eingriffe durch die Benutzer verringern.
Ein weiterer Aspekt: LED-Drucker kommen im Vergleich zu herkömmlichen Laserdruckern ohne anfällige bewegliche Teile aus. Laserdrucker nutzen nur eine Lichtquelle und müssen daher bei hoher Auflösung die Druckgeschwindigkeit drosseln. LED-Drucker aktivieren eine Vielzahl an Lichtquellen gleichzeitig. Technisch bedingte Geschwindigkeitsstaus entfallen.
Des Weiteren ist die gedruckte Punktgröße der LED-Technologie um rund 50 Prozent kleiner als bei Lasergeräten. Dieses feine Druckraster sorgt für besonders scharfe Texte und Grafiken. Eigene, separat steuerbare Lichtquellen pro Pixel ermöglichen eine präzisere Ausleuchtung über die gesamte Papierbreite.
Da LED-Drucker keine Spiegel oder Linsen benötigen, können sie kompakter als vergleichbare Lasergeräte gebaut werden. Durch eine schmale LED-Leiste direkt an der Bildtrommel benötigt ein A3-LED-Drucker gegebenenfalls ähnlich viel Platz wie ein klassischer A4-Laserdrucker.
Herausforderung Weiß
Mit zusätzlichen Software-Tools helfen LED-Drucker gegebenenfalls bei der grafischen Gestaltung und beim Verwalten und Sichern von Dokumenten. So gibt es beispielsweise Werkzeuge, die Anwender bei der Auswahl der richtigen Farbe und der Ermittlung eines passenden Farbtons unterstützen oder persönliche Farbeinstellungen und -profile speichern. Spezielle Grafikfunktionen erleichtern die Erstellung eigener Werbeflyer oder Poster, Capture-Tools helfen beim Auffinden gescannter Dokumente.
Ein besonderes Thema ist die Farbe Weiß: Verfügt das Gerät über eine fünfte Druckstufe, erlaubt das das Bedrucken verschiedener Materialien mit Weiß- oder Klartoner. Anwender drucken so beispielsweise weiße Schrift auf farbiges Papier oder setzen mit dem Klartoner Akzente, um spezielle Bereiche besonders hervorzuheben. Für Grafikdienstleister, Druckereien, Kreativagenturen und Verlage, Hotels und Reisebüros ergibt sich so die Option, per LED-Druck Broschüren, POS-Materialien, Flyer und Werbematerialien im eigenen Haus herzustellen.
Heiko Thomsen ist Senior Manager Product Marketing bei Oki Europe