Wenn nur einige Fragen mit „Nein“ zu beantworten sind, ist Handlungsbedarf angesagt. Denn medizinische Gründe erklären den schlechten gesundheitlichen Zustand vieler Mitarbeiter nur teilweise. Den Löwenanteil machen psycho-soziale Faktoren aus. Mit zehn Prozent mehr Gesundheit erreichen Organisationen gerade mal ein Prozent mehr Produktivität, bei Menschen mit zehn Prozent mehr Freude und Sinnhaftigkeit steigert sich die Produktivität hingegen um 5 Prozent. Umgekehrt gilt: Ein schlechtes Betriebsklima wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus. Defizite in der Unternehmenskultur steigern Krankenstände und Personalfluktuation und verschaffen der Konkurrenz ungewollt Wettbewerbsvorteile. Erkranken Mitarbeiter an Depression oder Burnout, sollten Führungskräfte und Top-Manager das viel ernster nehmen und durchaus selbstkritisch die Gestaltung der Arbeitsbedingungen bis hin zum eigenen Führungsstil hinterfragen.
Als erheblicher Wertschöpfungsfaktor kann die psychische Gesundheit der Mitarbeiter heute nicht hoch genug bewertet werden, Führungskräfte können als Gestalter von oder Pflegekräfte für Betriebsklima und erlebte Sinnhaftigkeit einen erheblichen Beitrag dazu leisten. Wer bei klassischen Angeboten der Gesundheitsförderung für Einzelpersonen stehen bleibt, schöpft die Potenziale eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements nicht aus.
Dr. Sven Grote, ist Berater und Wissenschaftler, Vordenker neuer Führungskonzepte und Autor des Handbuchs „Zukunft der Führung“. Prof. Dr. med. Joachim E. Fischer ist Direktor des Mannheimer Instituts für Public Health an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.
Tipp: Dr. Sven Grote und Prof. Dr. med. Joachim E. Fischer live auf dem „TÜV Rheinland Dialog Mensch & Gesundheit“
Wie ist Ihre Meinung, welcher ist Ihr Lieblingsmythos, wo stimmen Sie gar nicht zu? Diskutieren Sie mit – im Rahmen der Reihe „TÜV Rheinland Dialog Mensch & Gesundheit“ und treffen Sie Dr. Sven Grote und Führungskräfte aus ganz Deutschland an weiteren Terminen bundesweit live auf dem „TÜV Rheinland Dialog Mensch & Gesundheit“.Wie sich betriebliches Gesundheitsmanagement betriebswirtschaftlich installieren lässt, das beleuchtet Prof. Dr. med. Joachim E. Fischer im Rahmen dieser Info-Reihe. Zielgruppe sind Führungskräfte und Top-Manager. Gastgeber ist TÜV Rheinland. Unter dem Motto „Gesund, motiviert und qualifiziert“ ist der private Bildungsanbieter mit über 70 Standorten oft die erste Adresse für Sicherheit, Gesundheit und lebenslanges Lernen am Arbeitsplatz. Mit Angeboten zur Arbeitssicherheit und Qualifizierung der Menschen möchte TÜV Rheinland einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass der Einzelne ebenso wie Organisationen die Digitale Transformation meistern und ihre Chancen nutzen können.