Zusätzlich entstehen Verzögerungen beispielsweise durch volle Warteschlangen bei Überlast oder durch die Wahl alternativer Routen zum Zielpunkt. Die beiden letzteren Punkte können auch die Ursache für zwei andere Übertragungsfehler sein: Sequence-Error und Jitter. Beim so genannten Jitter treffen Pakete, die in regelmäßigen Intervallen in das Netz geschickt werden, in unregelmäßigen Abständen beim Empfänger ein.
Ist bei isochromem Datenverkehr wie der IP-Sprachübertragung ein Paket zu schnell am Ziel, kann es für die Ausgabe noch nicht verwendet werden. Kommt es dagegen später an als erwartet, können Lücken in der Sprachwiedergabe entstehen. Diesem Jitter wirkt der Einsatz eines Buffers entgegen, der Pakete aus dem Netz entgegen nimmt. Diese gibt er dann gleichmäßig an die Dekodiereinheit weiter, was aber zu einer Verzögerung führt.
Treffen die Pakete beim Empfänger in einer anderen Reihenfolge ein, als vom Sender beabsichtigt, ist dies ein Sequence-Error. Die häufigste Ursache hierfür ist, dass einige zu einer Übertragung gehörende Pakete auf Grund einer Überlast über einen anderen Netzwerkpfad übertragen werden (Re-Routing). So erreichen sie ihr Ziel auf einem anderen, möglicherweise langsameren Weg.
Wie gut sich solche Fehler in der Paket-Reihenfolge ausgleichen lassen, hängt in erster Linie von der Länge des Jitter-Buffers ab. Es gehen bei der Übertragung auch Pakete ganz verloren (Packet-Loss). Die Auswirkungen sind dann umso größer, je höher die Anzahl der Sprachdaten-Bytes in dem verlorenen Paket war und je stärker der Codec komprimiert hat.
Gehen mehrere aufeinander folgende Pakete verloren (Consecutive-Packet-Loss), sind die Auswirkungen auf die Sprachqualität deutlich stärker, als wenn die Verluste gleichmäßig streuen. Dieses tritt überwiegend in Burst-Situationen auf. Die Ursache für Paketverlust liegt häufig darin, dass auf dem Übertragungsweg Bandbreitenengpässe auftreten.