Vergleichstest Core- und Edge-Switches

Warum Quality-of-Service heute wichtig ist

3. April 2009, 17:42 Uhr | Werner Veith

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Klassifizierung über Port-Nummern als Ausweg

Die Gateways und Knotenpunkten ordnen anhand der CoS-Einstellungen in den Headern die Pakete den Warteschlangen (Queues) zu. Dort werden die Pakete entsprechend den Queuing-Mechanismen weitergeleitet. Hier gibt es verschiedene Ansätze. In vielen Fällen sollte eine Priorisierung aber nicht ohne eine Festlegung einer gewissen Bandbreite erfolgen.

Diese könnte so aussehen, dass die Queue mit der höchsten Priorität nur eine bestimmte maximale Bandbreite erhält. Sonst kann es passieren, dass bei einer Überlast ausschließlich hoch eingestufte Pakete transportiert werden. In den unteren Queues stauen sich dann die Pakete, bis sie verworfen werden. Das Festlegen einer minimalen Bandbreite für Pakete niedrigerer Priorität erfüllt denselben Zweck. Moderne Switches verschieben diese Grenzen dynamisch, abhängig vom momentanen Verkehr.

Allerdings können auch Pakete mit einer höheren Priorität verfallen. Das passiert, wenn die Bandbreite vollständig genutzt wird, und auch die Puffer die höheren Prioritäten überlaufen. Hierin liegt ein grundsätzlicher Nachteil der Ethernet-Technologie. Obwohl eigentlich alle aktuellen Netzwerkgeräte das ToS- beziehungsweise DS-Byte auswerten können, ist diese Funktion in den seltensten Fällen aktiviert. Sie wird höchstens im In-House-Bereich oder anderen abgegrenzten und kontrollierbaren Umgebungen genutzt.

Die meisten Applikationen sowie Windows-Betriebssysteme beherrschen die Klassifizierung mit ToS und Diffserv nicht. Deshalb ist eine erste Klassifizierung nach Diensten im Edge-Bereich über die benutzten TCP- oder UDP-Port-Nummern sinnvoller. Hierbei weist der Edge-Switch anhand der erfolgten Klassifizierung den Paketen die entsprechende Hardware-Queue zu.

Optional lassen sich die Klassifizierungen dann auch auf ToS- beziehungsweise Diffserv-Werte mappen. Dabei werden die schon vorhandenen Werte überschrieben. Diese ToS- und Diffserv-Werte können dann die Core-Switches weiter verwenden. Sie müssen dabei kein weiteres Mapping durchführen. Im aktuellen Vergleichstest erfolgte die Festlegung der Priorität nach den jeweiligen UDP-Portnummern. Die Klassifizierung der einzelnen Datenströme führte der jeweiligen Switch durch, der die Datenströme empfing.


  1. Warum Quality-of-Service heute wichtig ist
  2. Warum Quality-of-Service heute wichtig ist (Fortsetzung)
  3. Warum Quality-of-Service heute wichtig ist (Fortsetzung)
  4. Die Qual der Wahl bei der Qualitätssicherung
  5. Netzwerk-Ebene 3 für QoS nutzen
  6. Klassifizierung über Port-Nummern als Ausweg

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