Schlechtes Benehmen oder Trend?

Wenn das Smartphone im Meeting auf Abwege führt

1. Juni 2015, 11:00 Uhr | Elke von Rekowski
Viele Teilnehmer geschäftlicher Meetings lassen sich von Smartphone und Co. ablenken (Foto: WavebreakMediaMicro Fotolia.com).

Meetings verfolgen längst nicht alle Teilnehmer mit der notwendigen Aufmerksamkeit. Viele lassen sich von ihrem Smartphone ablenken und erledigen während einer Besprechung private Dinge.

Haben Sie auch den Eindruck, dass Ihnen im Meeting niemand mehr zuhört? Diese Einschätzung könnte korrekt sein. Denn: Immer mehr Berufstätige lassen sich während dienstlicher Besprechungen von ihrem Smartphone ablenken. Immerhin vier von zehn berufstätigen Smartphone-Nutzern (41 Prozent) erledigen mit ihrem Gerät private Dinge, während sie in einem geschäftlichen Meeting sitzen, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom zeigt.

Gleichzeitig sagen immerhin drei Viertel der Berufstätigen (72 Prozent), dass es sie stört, wenn sich andere Teilnehmer einer Besprechung mit ihrem Smartphone beschäftigen. Zwei Drittel (67 Prozent) finden das unhöflich, 41 Prozent meinen, dass darunter die Qualität des Meetings leidet. Lediglich jeder Fünfte (20 Prozent) findet, dass die Ablenkung mit dem Smartphone heutzutage normal ist. »Das Smartphone ist inzwischen für viele Nachrichtenzentrale, Adressbuch, Kalender und Notizbuch. Das Smartphone in der Besprechung einfach auszuschalten und wegzulegen, ist für viele kaum möglich und würde gerade auch von jenen nicht akzeptiert, die umgekehrt ganz selbstverständlich dringende dienstliche Belange auch in der Freizeit oder sogar im Urlaub erledigen«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Seiner Ansicht nach ist es deshalb sehr wichtig, dass es soziale »Spielregeln« gibt, wann und wie die Geräte genutzt werden.

Wer sich in einer Besprechung von seinem Smartphone ablenken lässt, verwendet das Gerät übrigens am häufigsten dazu, überwiegend private Nachrichten wie E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder SMS (67 Prozent) zu lesen oder zu beantworten. Rund jeder Dritte (29 Prozent) nutzt Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter, rund jeder Vierte (27 Prozent) spielt oder liest aktuelle Nachrichten im Netz (23 Prozent). 15 Prozent der unaufmerksamen Meeting-Teilnehmer informieren sich über Sportergebnisse und sechs Prozent gehen während der Besprechung mit ihrem Smartphone auf Shopping-Tour.


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