Gastkommentar von Computacenter

Windows-as-a-Service: Zum Glück gezwungen

7. Dezember 2018, 14:10 Uhr | Autor: Jörg Tewes / Redaktion: Diana Künstler
Jörg Tewes ist Solution Manager Digital Workplace bei Computacenter.
© Computacenter

Die Entwicklung vom Kaufen zum Mieten hat auch den Digital Workplace längst erfasst. Der Kommentar von Computacenter setzt sich mit dem Thema am Beispiel Microsoft auseinander.

Die Entwicklung vom Kaufen zum Mieten hat auch den Digital Workplace längst erfasst. Und auch wenn vollständige Workplace-as-a-Service-Angebote inklusive Hard- und Software noch die Ausnahme sind, hat die am häufigsten genutzte Plattform Microsoft Windows diesen Schritt mit der Umstellung auf die Version 10 inzwischen voll-zogen. Abgeschlossen ist diese Entwicklung endgültig zwar erst am 14. Januar 2020, wenn Microsoft den Support für Windows 7 einstellt und es weder Updates noch Sicherheitspatches für diese Version gibt. Doch schon jetzt sollten Unternehmen sich intensiv mit Windows-as-a-Service beschäftigen, Microsofts Reaktion auf die Anforderung nach einer flexiblen, skalierbaren und ständig aktuellen Lösung.

Vom Ausrollen überrollt
Für die IT-Abteilungen gehen damit ohne Zweifel große Umstellungen einher. Denn die Migration auf Windows 10 ist mehr als nur das Ausrollen einer neuen Version. Während solche Projekte früher alle fünf Jahre stattfanden, veröffentlicht Microsoft künftig halbjährlich eine neue Version. Aufgrund dieser kurzen Update-Zyklen bleibt keine Zeit für langwierige Tests und Proof of Concepts. Denn sonst ist die genutzte Version beim Rollout längst wieder veraltet. Insbesondere die sehr zeitaufwendige Prüfung auf Abwärtskompatibilität lässt sich angesichts der kurzen Lebenszyklen nicht mehr schnell genug umsetzen. Selbst beim Überspringen eines Releases ist alle zwölf Monate eine Migration fällig. Von dieser Taktung fühlt sich so manches Unternehmen regelrecht überrollt. Denn Kunden müssen sowohl das Betriebssystem als auch alle Anwendungen und organisatorischen Prozesse, die Mitarbeiterakzeptanz und die digitalen Arbeitsplätze anpassen. Das wirkt sich nicht nur auf die IT aus, sondern auch auf das gesamte Geschäft.

Eines ist aber bei aller Skepsis sicher: Diese Veränderung ist ein richtiger und notwendiger Schritt! Denn Hersteller und Anwenderunternehmen müssen schneller und flexibler werden, um auf aktuelle Markt- und Kundenanforderungen, Technologien, Compliance- und Security-Richtlinien angemessen reagieren zu können – und genau das ermöglicht Windows 10. Deshalb sollten IT-Verantwortliche die neue Evergreen-Strategie von Microsoft nicht als Hemmschuh betrachten, sondern als Unterstützung für die schnelle Erfüllung von Kunden- und Mitarbeiterwünschen. Sicherlich ist die Implementierung zunächst mit viel Arbeit verbunden. Was früher über Jahre geplant, vorbereitet und durchgeführt wurde, muss nun innerhalb weniger Monate und in ständiger Wiederholung geschehen. Das verändert die Anforderungen an die IT-Abteilung: Sie muss in Zukunft kontinuierlich Services für ihre Windows-Infrastruktur umsetzen, statt wie früher Großprojekte. Und die Zeit drängt! Denn Erfahrungen aus vorherigen Betriebssystem-Migrationen zeigen, dass Unternehmen mit einem Zeitraum von mindestens eineinhalb Jahren rechnen müssen, bis die Umstellung komplett erfolgt ist.

Automatisierung ist der Schlüssel
Wer die Migration auf Windows 10 als singuläres Projekt begreift, ist zum Scheitern verurteilt. Denn anders als frühere Projekte erfordert Windows 10 eine ganzheitliche Strategie mit einer Umstellung der internen Prozesse und Strukturen in allen Bereichen. Um umfassende Lösungen aus Hardware, Betriebssystem und Anwendungen zu entwickeln, muss die IT interne Silos auflösen. Gleichzeitig sind Fachabteilungen angehalten, enger mit der IT zusammenzuarbeiten, denn nur so lässt sich ein digitaler Arbeitsplatz gestalten. Wer es schafft, seine Aktualisierungsprozesse zu automatisieren, ist der König. Allerdings sind sehr viel Know-how und eine komplexe Entwicklung vonnöten, um die kontinuierliche Analyse der Endgeräte und ein zentrales Management unter einen technischen Hut zu bekommen. Die Make-or-Buy-Frage stellt sich den meisten IT-Organisationen deshalb nicht. Zeit, Geld und Manpower im erforderlichen Maße werden nur wenige Firmen selbst investieren wollen und stattdessen nach einer fertigen Lösung Ausschau halten. Am liebsten nach einer gemanagten, mit der sie das Updateproblem vollständig los sind. Und die gibt es.

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