Alcatel-Lucent hat den Verkauf der Enterprise-Sparte an China Huaxin abgeschlossen. Jetzt gibt es klare Wachstumsziele, die unter anderem einiges an Entwicklungsarbeit im Channel voraussetzen.
Die Enterprise-Sparte von Alcatel-Lucent ist nicht mehr in französischer Hand. Schon zu Beginn des Jahres war klar, dass der kriselnde Telekommunikationsausrüster den Unternehmensbereich nach China verkauft und mittlerweile ist die Akquisition durch das China Huaxin Post & Telecommunication Economy Development Center abgeschlossen. 85 Prozent der Enterprise-Sparte gingen für 202 Millionen Euro an Huaxin, 15 Prozent verbleiben bei Alcatel-Lucent. Das Überbleibsel soll die Geschäftsbeziehungen stärken und laut Marcus Hänsel, Vice President Germany bei Alcatel-Lucent Enterprise, könne das Unternehmen auf diesem Weg alles aus einer Hand bieten: »Auch die Produkte der Alcatel-Lucent.« Die Verbindung nach Paris bleibt also bestehen. Das zeigt einerseits der Hauptsitz des nunmehr unabhängigen Unternehmens in Frankreich, andererseits der weiterhin geführte Name Alcatel-Lucent. Zumindest für ein Jahr, dann wird über eine Umfirmierung entschieden. Zusätzlich darf die Enterprise-Sparte über diesen Zeitraum hinweg auf die Services von Alcatel-Lucent zurückgreifen.
Mindestens ein Jahr bleibt also alles beim Alten - auch für den Channel. »Wir vertreiben weiterhin zu 100 Prozent indirekt«, unterstreicht Hänsel. »Die Strukturen bleiben bestehen und kein Partner wird seine Daseinsberechtigung verlieren.« Dennoch hat das Unternehmen ehrgeizige Pläne, in denen den Resellern eine tragende Rolle zukommt. Alcatel-Lucent Enterprise will seinen Umsatz verdoppeln. Zu diesem Ziel sollen nicht zuletzt Investitionen von 300 Millionen Euro durch China Huaxin beitragen. »Unser langfristig ausgerichteter Investitionseinsatz wird Alcatel-Lucent Enterprise die Umsetzung seiner ehrgeizigen Pläne ermöglichen und unsere strategische Position im Bereich der Unternehmenskommunikation stärken«, erklärt Yuan Xin, Vorsitzender des Geschäftsausschusses bei China Huaxin.
Laut Hänsel kommt aber lediglich der finanzielle Rückhalt aus China: »Die Pläne und deren Umsetzung machen am Schluss wir.« Konkret will Alcatel-Lucent Enterprise das Wachstum mit verschiedenen Bereichen stemmen. Dazu zählt geografisches Wachstum in Regionen wie den USA oder im asiatischen Raum, in denen der TK-Ausstatter laut dem Vice President einen eher niedrigen Marktanteil hat. Weit wichtiger für Deutschland, den drittstärksten Markt des Unternehmens, ist hingegen das sektorbasierte Wachstum. Alcatel-Lucent Enterprise will in Branchen wie Hospitality, Datacenter oder den Healthcare-Bereich investieren. »Wir picken uns raus, was sinnvoll erscheint«, so Hänsel.