Industrie 4.0, Industrial Internet, Internet of Things, Internet of Everything – auch wenn sämtliche Leitmedien unisono der Meinung sind, dass diesen Konzepten die Zukunft gehört, stellt sich doch die Frage, warum es gleich vier davon braucht. Wo liegen die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede? Und was heißt das für die Arbeit von Software-Entwicklern in der Zukunft?
Industrie 4.0 und die anderen erwähnten "Is" erobern Sprache und Köpfe und sind dabei, die noch schillerndere, weil unbestimmtere Cloud im Begriffshimmel abzulösen. Doch wer von der Cloud enttäuscht ist und gleich abwinkt, wenn er von ihren Nachfolgern hört und liest, unterliegt einer Selbsttäuschung. Auch wenn diese Begriffe nur eine Abstraktionsstufe unterhalb der Cloud stehen, haben sie doch einen festen Realitätskern, der in den kommenden Jahren stärker sichtbar werden wird, und das nicht nur am Arbeitsplatz, sondern in allen Bereichen unseres täglichen Lebens.
Industrie 4.0 ist der deutscheste unter all diesen Begriffen und Konzepten, und das im besten Sinne. Denn darin spiegeln sich in der Tat die Produktionslastigkeit und Wertschöpfungstiefe der Wirtschaft in Deutschland wider, die sich während der Finanzkrise seit 2008 als Fels in der Brandung erwiesen haben. Damit dieser Fels nicht erodiert, soll mittels Digitalisierung und Verwendung von Internettechnologien entlang ganzer Wertschöpfungsketten ein Produktivitätsschub erreicht werden, der die deutsche Wirtschaft für Jahrzehnte wettbewerbsfähig hält – auch und gerade vor dem Hintergrund einer wachstumsfeindlichen Demographie. Freilich denken die Schöpfer dieses auch von der Politik geförderten Projekts eher in B2B-Kategorien und haben den Endkonsumenten weniger im Blick.