Zoom gehört zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Das zeigen auch die neuen Geschäftszahlen des letzten Quartals. Der Anbieter des gleichnamigen Videokonferenz-Dienstes wächst weiter an und plant nun für die Zeit nach der Pandemie. Auch mit einem eigenen Telefonapparat.
Zoom, Anbieter des gleichnamigen Videokonferenz-Dienstes, profitiert weiterhin von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeitswelt. Namentlich dem Umzug ins Homeoffice und den Kontaktbeschränkungen, was zu einem vermehrten Einsatz von Videokommunikation geführt hat
Im vergangenen Vierteljahr stieg der Umsatz nach Unternehmensangaben um 191 Prozent auf 956,2 Millionen Dollar. Der Gewinn sprang von 27 Millionen Dollar ein Jahr zuvor auf 227,4 Millionen Dollar hoch. Zoom übertraf mit den Zahlen für das Ende April abgeschlossene erste Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um drei Prozent zu.
Zoom stellt sich zugleich auf die Zeit nach der Pandemie ein, in der wieder mehr Arbeit in Büros erledigt wird. Firmenchef Eric Yuan will sich für die Zukunft unter anderem damit rüsten, dass Zoom zusätzlich zu den Videokonferenzen auch die Sprachtelefonie in Unternehmen übernimmt. Dafür hat Zoom nun auch einen eigenen Telefonapparat mit großem Display im Angebot. Als jüngsten Erfolg in dem Bereich hob Yuan einen Deal mit dem Konsumgüter-Riesen Kimberly-Clark hervor, der 25.000 Telefonie-Anschlüsse bei Zoom buchte. Kimberly-Clark ist einer von bisher 21 Kunden mit mehr als 10.000 Telefonie-Anschlüssen bei Zoom. Yuan zeigte sich überzeugt, dass Video- und Sprachtelefonie in Unternehmen zu einer Dienstleistung verschmelzen werden.
Zoom bereitet die Anleger zugleich weiter darauf vor, dass das Wachstumstempo abflachen wird. Für das gesamte Geschäftsjahr stellte Finanzchefin Kelly Steckelberg ein Umsatzplus von rund 50 Prozent auf knapp vier Milliarden Dollar in Aussicht. Yuan prognostizierte aber, dass es keine Rückkehr zum Alltag vor Corona geben werde.
Der Anbieter für Videokonferenzen war mit der Corona-Krise in eine neue Liga aufgestiegen. Die Firma sollte ursprünglich Videokonferenzen für Unternehmen zur Verfügung stellen. In der Pandemie nahm aber nicht nur die Nutzung in Firmen zu, sondern auch Privatpersonen nutzen immer mehr Videokommunikation.
Das Geld verdient Zoom allerdings nach wie vor im Geschäft mit größeren Unternehmen. Im vergangenen Geschäftsquartal gewann Zoom rund 30.000 Unternehmenskunden mit mehr als zehn Beschäftigten dazu. Von den 497.000 solcher Kunden kommen jetzt 63 Prozent der Erlöse. Die Marketing-Ausgaben schraubte Zoom im Jahresvergleich um 84 Prozent auf 191 Millionen Dollar hoch.