Laut Umfrage haben 40 Prozent der Befragten einen leichten und 31 Prozent sogar einen starken Anstieg von Falschmeldungen beziehungsweise Fake News wahrgenommen. Ein Fünftel sieht keine Veränderung. Die am häufigsten genannten Themen der Falschmeldungen waren mit jeweils 72 Prozent der Wahlkampf in den USA sowie das Thema Flüchtlinge. Neben anderen politischen Themen haben die Nutzer aber auch Falschnachrichten zu Kriminalität (55 Prozent), Vermischtem (32 Prozent), Wirtschaft (29 Prozent) oder Gesundheit (21 Prozent) wahrgenommen. “Neben Politik kursieren Falschmeldungen zu den unterschiedlichsten Themen“, so Rohleder. Acht Prozent derjenigen, denen Falschmeldungen aufgefallen sind, haben selbst schon einmal Falschmeldungen bewusst oder unbewusst im Internet geteilt.
Nach den Ergebnissen der Umfrage informieren sich die bei weitem meisten Menschen weiterhin in den klassischen Medien über das aktuelle Geschehen. An der Spitze steht mit Abstand das Fernsehen. 92 Prozent aller Bundesbürger informieren sich im TV über die aktuelle Nachrichtenlage. 72 Prozent nutzen Tageszeitungen und 69 Prozent hören Radio-Nachrichten. 68 Prozent nutzen das persönliche Gespräch mit Familie, Freunden oder Bekannten. Das Internet liegt in der Gesamtbevölkerung als Informationsquelle mit 63 Prozent auf Platz fünf. In der jüngeren (14 bis 29 Jahre) und mittleren Altersgruppe (30 bis 49 Jahre) schiebt sich das Internet in der Rangfolge der wichtigsten Informationsquellen hinter das Fernsehen auf Platz zwei.
Wer sich im Internet informiert, steuert zuallererst die Nachrichtenseiten der Printmedien an (79 Prozent). Es folgen TV-Sender (69 Prozent), die Startseiten von E-Mail- beziehungsweise Internet-Providern wie T-Online oder Web.de (67 Prozent) sowie die Nachrichtenangebote von Radiosendern (27 Prozent). “Die klassischen Medien sind die erste Anlaufstelle für Nachrichten im Internet und haben eine enorme Reichweite im Web”, sagte Rohleder. Lediglich jeder Fünfte (20 Prozent) nutzt soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Xing sowie Messenger wie WhatsApp, um sich über das aktuelle Geschehen zu informieren. Immerhin 18 Prozent schauen Nachrichten auf Videoportalen und zwölf Prozent informieren sich in Blogs. “Die Bedeutung sozialer Netzwerke als Informationsquelle wird offenkundig überschätzt“, schlussfolgert Rohleder. “Soziale Netzwerke dienen primär der persönlichen Kommunikation und nicht der politischen Information.” Selbst unter den 14- bis 29-Jährigen gibt nur jeder Vierte an, soziale Netzwerke zu nutzen, um sich über das aktuelle Geschehen zu informieren.