Erfreuliche Nebenwirkung von Cloud-ERP: Beseitigt Schmerzen - und zwar nicht nur im Lockdown. Myfactory hat ein neues Vertriebskonzept aufgelegt, bietet Center-Partnern viel Hilfe, damit sie Unternehmen bei ihrer Digitalisierung unter die Arme greifen.
Ob in Füssen, Dachau, Kempten oder Herrsching: BMW-Vertragshändler dort haben sich unter dem gemeinsamen Auftritt Witmann + Winterholler zusammengeschlossen, treten einheitlich auf, beispielsweise im Marketing. Es ist kein Franchise-Modell, eher eine Bündelung von Ressourcen und Tools wie Onlineterminvereinbarung. Keine 15 Kilometer von Herrsching entfernt, in Dießen, sitzt Maximilian Dietz in seinem Myfactory Center Ammersee und versucht mittelständische Unternehmen für die ERP-Lösung des Herstellers zu begeistern. Das Branding der Webseite ist ganz an den Hersteller angelehnt, der auch sonst den sehr engen Dialog mit den selbständigen Unternehmern im neuen Partner-Konzept des so genannten Myfactory.Center pflegt.
„Wir haben nach neuen Wegen gesucht, wie wir unseren rund 100 Partner starken Channel, um weitere Vertriebskonzepte ergänzen können. Autohäuser mit ihrem einheitlichen Auftreten haben uns inspiriert", sagt Timo Bärenklau im ICT CHANNEL-Gespräch. Neben Dießen gibt es bereits in Aachen einen weiteren Center-Partner. Es sollen in den nächsten Jahren deren zehn bis 15 in Deutschland und Österreich werden, sagt der Myfactory-Vertriebsleiter.
„Faire Partnerschaft"
Das ist fein austariert, man wolle den bestehenden Partnern schließlich keine Konkurrenz machen, so Bärenklau. Seit fast neun Jahren ist der Anfang 2019 zum Vertriebsleiter aufgestiegene Manager beim ERP-Cloud-Pionier Myfactory, kennt also die Emotionen im Channel sehr gut, wenn ein Hersteller seinen indirekten Kanal auf ein breiteres Fundament stellen will. Gerade deshalb betont er so sehr eine „faire Partnerschaft".
Und er weiß, was die oft sehr kleinen, im Tagesgeschäft verhafteten ERP-Häuser brauchen: Unterstützung im Sales, Marketing oder in der Prozessorganisation samt Vorlagen, Tools, Werkzeuge und intensive Schulungen. Nicht nur bestehende Partner können mit Best-Practises dienen. Auch der Hersteller könne aus seinem direkten Vertrieb in der Schweiz viel Know-how beisteuern, beteuert Bärenklau.
Mit SaaS aus der Public Cloud, gehostet bei Plusserver in Köln, oder wahlweise ERP aus der vom Systempartner realisierten Private Cloud, winken einem Partner Margen zwischen 25 und 40 Prozent für die Dauer der Vertragslaufzeit. „Unsere Partner lösen schon mal eine AS400-Infrastruktur ab oder Excel, ansonsten herrscht im ERR-Markt ein Verdrängungswettbewerb", sagt er. Cloud-affine, engagierte Unternehmer, die beim Fachausdruck Belegketten nicht mit den Achseln zucken, wolle Myfactory ebenso engagiert an die Hand nehmen. „Monatlich zwei bis drei Stunden im Meeting" mit jedem Center-Partner sei vorgesehen.
Lockdown-Schmerz ohne Cloud-ERP
Myfactory ist einer der vielen mittelständischen ERP-Hersteller, die es dank der Cloudifizierung ihrer Software möglich machen, dass Digitalisierung vom großen bis ins kleinste Segment des Mittelstandes überhaupt vordringen kann. Unternehmen, die noch immer auf Excel setzen und gar kein ERP haben oder nur monolithische Systeme ohne Schnittstellenanbindungen betreiben, haben die verpassten Investitionen in webbasierte und damit auf mobilen Clients operierende Steuerungssoftware samt E-Commerce-Funktionalität im Lockdown schmerzlich zu spüren bekommen.
Aber auch ohne Pandemie wissen die rund 2.000 Kunden und über 21.000 Myfactory-Anwender die Vorzüge eines modernen ERP zu schätzen. Die Argumente für einen auch bezahlbaren ERP-Einsatz aus der Cloud gehen den neuen und künftigen Center-Partnern nicht aus. Da muss noch nicht einmal Vertriebsleiter Timo Bärenklau in die Kanzel des schönen Dießener Klosters steigen.