Ermittler fordern Zugriff auf smarte Geräte

Jagd auf Daten in der Cloud wird immer schwieriger

12. Juni 2019, 16:49 Uhr | Lars Bube
© valerybrozhinsky - AdobeStock

Die Innenminister wollen auf ihrer Konferenz in Kiel über einen möglichen Zugriff auf Daten digitaler Sprachassistenten und »smarter« Haushaltsgeräte in der Strafverfolgung beraten. In der Cloud werden die Fahnder aber künftig immer seltener fündig.

Smartphones und Smart-Home-Geräte sammeln Daten, die oft weitreichende Rückschlüsse auf die Aktivitäten der Anwender zulassen. Daher wundert es nicht, dass die Datenbestände bei den Behörden Begehrlichkeiten wecken, um Straftaten zu verfolgen oder abzuwehren. Die technischen Details sind allerdings recht kompliziert.

Was speichern Geräte von Amazon, Google, Apple und Co. im Internet?

Die Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Die Hersteller praktizieren die Speicherung höchst unterschiedlich.

Wie sieht es beim smarten Lautsprecher Amazon Echo mit dem Sprachassistenten Alexa aus?

Bei Amazon werden die Daten komplett in der Cloud gespeichert. Ein Amazon-Echo-Gerät lauscht auf ein Aktivierungswort wie »Alexa« und startet dann einen Transfer der nachfolgenden Sprachbefehle in die Cloud. Die Tonaufnahmen im Netz können von den Anwendern selbst eingesehen und gelöscht werden (https://www.amazon.de/alexaprivacy). Künftig sollen sich die Aufnahmen auch mit Sprachbefehlen von den Amazon-Servern entfernen lassen (Beispiele: »Alexa, lösche, was ich gerade gesagt habe» oder «Alexa, lösche alles, was ich heute gesagt habe«).

Lauscht ein Echo-Lautsprecher wirklich erst dann, wenn das Aktivierungswort gesagt wurde?

Selbst Amazon räumt ein, dass der Alexa-Dienst gelegentlich fälschlicherweise aktiviert wurde, weil die Software irrtümlich geglaubt hat, das Wort gehört zu haben. Es gibt aber keine Hinweise darauf, dass Alexa kontinuierlich und unkontrolliert Daten überträgt. Außerdem lässt sich die Stromversorgung der Mikrofone durch einen Knopfdruck vollständig unterbrechen. Der Leuchtring an dem Echo-Lautsprecher leuchtet dann rot und zeigt, dass das Gerät stummgeschaltet ist. Nach Angaben von Amazon wurde die Hardware so entwickelt, dass ohne Stromversorgung keine Audioaufzeichnungen möglich sind.


  1. Jagd auf Daten in der Cloud wird immer schwieriger
  2. Apple als Vorreiter
  3. Das Smartphone als Zeuge

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