G Data warnt

Alte schädliche Apps tarnen sich in neuem Gewand

14. Februar 2012, 10:38 Uhr | Ulrike Garlet
Im Android Market lauern neue alte Gefahren

Im Android Market sind derzeit wieder Apps verfügbar, die bereits einmal wegen ihrer Schadfunktion entfernt wurden. In neuem Gewand mit farblich leicht veränderten Icons und einem Endnutzerlizenzvertrag erhalten sie jedoch weiterhin dubiose Funktionen. Sie sind etwa dazu in der Lage persönliche Daten der Nutzer zu stehlen.

Die Experten der G Data SecurityLabs beobachten im Android Market aktuell Apps, die in der Vergangenheit aufgrund ihrer Schadfunktionen entfernt wurden und jetzt wieder aufgetaucht sind - mit dem Unterschied, dass sie jetzt einen Endnutzerlizenzvertrag enthalten und die Icons farblich leicht verändert sind.

Die schädlichen Apps, etwa ein Drucklufthorn (Airhorn) und ein Taschenlampe (Flashlight) waren in der Vergangenheit offiziell im Android Market erhältlich. Die Programme selbst waren sehr simpel: bei dem Drucklufthorn ertönte ein entsprechendes Signal, wenn es gestartet wurde. Einmal installiert, aktivierte die Applikation unbemerkt Dienste, auf die der Nutzer keinen Einfluss hatte. Die Programme waren so in der Lage, persönliche Daten wie Kontakte, Telefonnummern und die IMEI-Nummer des Smartphones zu stehlen und unverschlüsselt an die Kriminellen zu senden.

Einige Stunden nach der Installation zeigte die Applikation außerdem Werbung für weitere Apps des Entwicklers »Typ3-Studio« an. Die Apps wurden nach einem Hinweis eines Assistenz-Professors von der North Carolina State University vom Android Market entfernt.

Einige Zeit später veröffentlichte der Entwickler die Apps ein weiteres Mal. Dieses Mal war das Icon farblich leicht verändert und ein Endnutzerlizenzvertrag mit eingefügt, der die Funktionen beschreibt und eine Lizenzvereinbarung enthält. Ein Hinweis auf dieses Dokument ist allerdings nur im »Was ist neu«-Bereich des Marktplatzes zu sehen, hier heißt es »Bitte lesen Sie die neuen Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen im App-Menü«. Aufgrund des nur kleinen Hinweises ist es eher unwahrscheinlich, dass Nutzer die Bedingungen in der App aufrufen und diese lesen. Die dubiosen Funktionen sind jedoch weiterhin Bestandteil der Programme, allerdings werden die persönlichen Daten jetzt verschlüsselt an den Server der Entwickler übertragen.

Diese Apps sind aktuell noch im Android Market verfügbar, wanrt G Data. Sie wurden bisher mehr als 10.000 mal heruntergeladen.


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