Gemessen am gesamten E-Mail-Aufkommen ist der Anteil von Spam-Mails im dritten Quartal 2012 um 2,8 Prozentpunkte gesunken und lag zwischen Juli und September bei 71,5 Prozent. Dies zeigt ein aktueller Spam-Report von Kaspersky Lab. Allerdings befinden sich immer mehr E-Mails mit schadhaften Anhängen oder Links im Umlauf. Der Anteil stieg im Vergleich zum zweiten Quartal von 3,0 auf 3,9 Prozentpunkte.
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Laut Darya Gudkova, Head of Content Analysis & Research bei Kaspersky Lab, nehmen seriöse Werbetreibende immer mehr Abstand von Reklame per Spam-Mail. Dies läge zum Teil daran, dass Kriminelle E-Mails immer öfter für ihre Zwecke missbrauchen wie beispielsweise zur Werbung, aber auch zu betrügerischen Zwecken. Im Lauf des vergangenen Jahrs nahmen die Spam-Mails prozentual gesehen ab, während die Anzahl von Nachrichten mit schadhaften Anhängen oder Links anstieg, so die Analysten von Kaspersky.
Bereits im zweiten Quartal stellte das Sicherheitsunternehmen fest, dass sich die Werbung neue Kanäle und Plattformen sucht. So geht sie weg von Werbung über E-Mail und hin zu Social-Media-Plattformen, Banner-Werbung oder auch Coupon-Services. Dieser Trend ist auch den Cyber-Kriminellen nicht entgangen. Sie missbrauchen gerade die immer beliebteren Coupon-Dienste, um im Namen von Groupon und Co. Spam-Mails zu verschicken – immer mit der Absicht schädliche Anhänge zu verbreiten oder Nutzer auf gefälschte Websites zu locken.
Weiter veranlassen politische Themen Anwender dazu, auf einen betrügerischen Link zu klicken. So war US-Präsident Barack Obama im dritten Quartal die beliebteste Persönlichkeit bei Spam-E-Mails. Selbst unter dem Namen seiner Frau Michelle versendeten Cyber-Kriminelle Spam-Nachrichten. Außerdem beobachteten die Kaspersky-Lab-Experten Spam-Aktivitäten, die sich das allgemeine Interesse am Skandalvideo „Die Unschuld der Muslime” zunutze machten, um schadhafte Software zu verbreiten.
Deutsche Nutzer erhielten im September weltweit die meisten schädlichen Anhänge und Links per E-Mail. Damit belegten erstmals seit acht Monaten nicht die USA den ersten Rang in dieser Statistik. Auch im Quartals-Ranking belegt Deutschland den Spitzenplatz: 10,66 Prozent der entdeckten schädlichen Anhänge und Links im Mail-Traffic von Juli bis September registrierten die Sicherheitsexperten hierzulande – eine Zunahme von 3,8 Prozentpunkten verglichen zum zweiten Quartal. Auf Platz zwei liegt die USA mit 10,14 Prozent und auf Platz drei Australien mit 5,99 Prozent.
Weitere Informationen und den kompletten Report gibt es unter www.viruslist.com/de/analysis?pubid=200883796.