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Die gefährlichsten Fallen im Internet

10. Februar 2015, 12:34 Uhr | Lars Bube
Wer sich allzu unbedarft im Internet bewegt, findet sich schnell in einer der zahlreichen rechtlichen Fallen wieder
© Maksim Samasiuk - Fotolia

In Zeiten von Smartphones und Mobility gefährden nicht mehr nur Viren und Datenverluste die Internetnutzer. Auch Soziale Netzwerke, Streaming-Dienste und Chats bringen einige - meist rechtliche - Fallstricke mit sich.

Zum »Safer Internet Day« wurden die Nutzer am Dienstag europaweit wieder eingehend über die Gefahren des Internets, und wie sie diese möglichst umgehen können, informiert. Meist lag der Fokus dabei auf der persönlichen Datensicherheit und dem Schutz vor Cyberangriffen und Malware. Doch allzu oft übersehen die Nutzer – egal, ob privat oder im Unternehmen - auch, dass ihnen dank all der praktischen Technologien zur mobilen Kommunikation und Internetnutzung völlig neue Gefahren von rechtlicher Seite drohen. Bekanntestes Beispiel sind Abmahnungen wegen der Verletzung von Bild-, Urheber- oder Persönlichkeitsrechten, wie sie inzwischen täglich vorkommen. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen einige der größten und doch gemeinhin unterschätzten Gefahren im Internet. »Im Netz lauern zahlreiche Rechtsfallen. Es sind hier ganz klar die Nutzer im Vorteil, die sich eingehend mit den Problemen befassen und ein Bewusstsein für die Gefahren entwickeln«, mahnt Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei WBS Law in Köln und ergänzt: »Keiner kann es sich leisten, naiv im Netz zu surfen und zu agieren«.

Abmahnfalle Live-Chat

Gerade für Jugendliche gehören Chats zu ihrem digitalen Alltag, wie die Luft zum Atmen. Die digitale Generation will nicht nur online sein, sondern sich und ihre Erlebnisse auch immer und überall online zeigen. Und während die Kommunikation früher noch eher per Sprache oder Text lief, gehört heute auch das bewegte Bild unbedingt dazu. Ob in der Arbeit, Schule, Öffentlichkeit, Freizeit oder auch zuhause: Die Smartphonekamera oder Actioncam sind fast immer mit dabei, um den Kontakten auch die passenden Bilder und Kurzclips zu liefern. Zahlreiche Angebote wie das bei Kids aktuell sehr beliebte Live-Chat Portal YouNow bieten die richtige Plattform dazu. Doch die schnelle und einfache medienübergreifende Kommunikation beherbergt gleich mehrere Gefahren für die Nutzer.

»Bei der Übertragung der Live-Chats sind auch zahlreiche Verstöße gegen das Persönlichkeits- und Urheberrecht zu beobachten. Oft wissen die im Live-Chat gezeigten Personen nicht, dass sie gerade gefilmt werden«, warnt Solmecke. Dies verstoße klar gegen die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen, weshalb den Nutzern im Falle einer Klage Unterlassungsansprüche drohen können. »Außerdem droht ihnen unter Umständen auch eine Strafe nach §201 StGB. Die Norm schützt die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes und stellt die Aufnahme und Veröffentlichung heimlich aufgenommener Gespräche unter Strafe«, so Solmecke weiter. Eine weitere unterschätzte Gefahr beim Live-Chat oder Kurzvideo sind Urheberrechtsverletzungen. Wer beispielsweise Musik hört oder als Untermalung laufen lässt, während er einen Clip aufnimmt, kann sich dafür schnell eine Abmahnung einfangen. Denn urheberrechtlich geschützte Werke dürfen in der Öffentlichkeit nur mit Genehmigung des Rechteinhabers aufgeführt werden. Das gilt für das Video von der Geburtstagsfeier ebenso wie für die Weihnachtsfeier oder den neuen Imagefilm eines Unternehmens.


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