Jürgen Jakob von Jakobsoftware im CRN-Interview

»Guter Service funktioniert nicht auf Knopfdruck«

1. Oktober 2015, 10:47 Uhr | Daniel Dubsky
Jürgen Jakob, Geschäftsführer von Jakobsoftware
© Jakobsoftware

Jürgen Jakob, Geschäftsführer von Jakobsoftware, spricht mit CRN über die Probleme klassischer Service-Modelle. Er erklärt, wie Managed Services hier helfen können, betont aber auch, diese seien kein Allheilmittel.

CRN: Welche Security-Projekte gehen Unternehmen aktuell verstärkt an?

Jürgen Jakob: Wir haben hier keine konkreten Daten, aber meines Erachtens steht der klassische Schutz derzeit wieder auf der Agenda. Dadurch ergeben sich essentielle Fragen, wie: »Haben wir die richtige und beste Lösung, welche Lücken müssen wir noch stopfen?« Auch Cloud- und andere Abo-Dienste spielen eine große Rolle. Letztlich muss ein Cloud-basiertes AV-Produkt auch einen sehr guten »klassischen« Client haben. Kaufen, Nutzen und gegebenenfalls Ersatzbeschaffungen werden zunehmend auf Abo-Modelle umgestellt. Dem kann man nicht mehr ausweichen, sondern muss sich damit auseinandersetzen. Das beinhaltet auch, in unterschiedliche Richtungen zu denken und nicht nur technologische Verbesserungen zu entwickeln.

Was die Industrie 4.0 betrifft, so steht diese noch unter Beobachtung: Maschinen sind in der Produktion größerer Firmen vernetzt, bei Handwerkern spielt das allerdings kaum eine Rolle. Dem Smart-Home-Markt fehlt letztlich ein zuverlässiger Standard als Basis. Im automobilen Sektor sehe ich dagegen keine Lücken für den Handel, das ist reine Herstellersache. Worauf es sowohl im Automobilbereich als auch bei Industrie 4.0 ankommt, ist das Thema Sicherheit. Dieser wichtige Punkt wird immer noch viel zu zögerlich angegangen.

CRN: Ist der Channel darauf vorbereitet, diesen Bedarf zu adressieren?

Jakob: Teilweise. Das liegt an den Abo-Modellen und den Herstellern. Es kommt also darauf an, wie diese die Buchhaltung und Vertriebsmodelle dazu aufsetzen. Die klassischen Themen, wie Datenschutz und Antivirus, nehmen nach wie vor den Hauptfokus der Unternehmen und des Channels ein. Hier sind viele Händler ausgelastet.

Ein Produkt wie »AVG Business Managed Workplace« hilft dabei, kleine und mittlere Unternehmen zu betreuen. Bei Endkunden ist in der modernen Kommunikationswelt mit Smartphones und Tablets schon der Break-Fix ein schwieriges Terrain, denn neue Geräte sind oft billiger und dazu moderner. Hier sind Web-Dienste rund um das Thema Speicher, zum Beispiel Daten-Sharing zwischen Geräten verschiedener Hersteller, durchaus angenommene und wichtige Einsatzfelder.

CRN: Bei welchen Security-Themen haben Fachhändler und Systemhäuser Ihrer Meinung nach aktuell noch Nachholbedarf?

Jakob: Nach wie vor stehen die BYOD-Themen im Fokus. Grundsätzlich beobachten wir hier bei Herstellern und Plattformanbietern viel Handlungsbedarf und auch den Willen die Entwicklung voranzutreiben. Aber es ist kaum Fortschritt im Bereich Sicherheit und Datenschutz zu erkennen.


  1. »Guter Service funktioniert nicht auf Knopfdruck«
  2. »Die Vorstellung, MSP zu werden und damit alle Probleme zu lösen, ist ein Irrglaube«

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