Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen aktuellen Lagebericht vorgestellt. Dirk Arendt, Director Government & Public Sector DACH bei Trend Micro, macht in seinem Kommentar dazu auf dringenden Handlungsbedarf aufmerksam.
„Die Zahl der Cybervorfälle in Deutschland hat erneut zugenommen. Dabei steht mit den kleinen und mittleren Unternehmen mithin das Rückgrat der deutschen Wirtschaft besonders im Fokus der Angreifer, ebenso wie IT-Dienstleister und Kommunen. Auch die Gefährdungslage für Kritische Infrastrukturen bleibt angespannt. Angesichts einer instabilen politischen Weltlage wird deutlich, dass wir die Cybersicherheit hierzulande dringend weiter ausbauen müssen,“ so Arendt.
Bei allen innenpolitischen Unwägbarkeiten müsse man den Weg hin zur „Cybernation“ weiter konsequent verfolgen. Unternehmen benötigen Planungssicherheit – auch in der Cybersicherheit. Deshalb sei die Politik gefordert, das deutsche NIS2-Umsetzungsgesetz schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Weil sie die Zahl der regulierten Unternehmen deutlich erhöhe, auch kleinere Einrichtungen in den Blick nehme und die Cyberrisiken entlang von Lieferketten in den Fokus rücke, habe die NIS2-Richtlinie das Potenzial, wichtige Impulse zur Erhöhung der Cyberresilienz gerade in besonders von Angriffen betroffenen Bereichen zu geben, so der Trend-Micro-Mann weiter.
Arendt warnt: „Darüber hinaus ist es unabdingbar, die Cybersicherheit der Kommunen endlich auf ein akzeptables Niveau zu bringen, das ihrer Kritikalität für das Funktionieren des Gemeinwesens entspricht. Können Kommunen ihre Aufgaben nicht erfüllen, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag der Bürger."
Stehen Kommunen längere Zeit still, könne dies das Vertrauen der Bevölkerung in die Leistungsfähigkeit des Staates empfindlich einschränken. „Gerade in solch unsicheren Zeiten können wir uns das nicht erlauben. Es ist deshalb höchste Zeit, auch die kommunale Ebene entsprechend zu regulieren“, fordert Arendt.