Kleinere und mittelständische Unternehmen müssen sich heute genauso gut schützen wie Konzerne. Meist fehlen ihnen jedoch noch die passende Security-Technik und das Know-how. Beste Aussichten also für Channel-Partner, die diese Lücken schließen und ihr Geschäft mit Managed Security Services ausbauen.
Lange Zeit fühlten sich kleinere und mittlere Unternehmen sicher. „Wer soll uns schon angreifen?“, dachten sich viele. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Mittlerweile entfallen mehr als 50 Prozent der bekannten Ransomware-Attacken auf KMUs. Die Dunkelziffer dürfte sogar deutlich höher sein.
Kleinere und mittlere Unternehmen sind meist schlechter geschützt als große und daher ein leichtes Ziel. Viele von ihnen haben bisher nur grundlegende Security-Maßnahmen etabliert und verfügen nicht über das nötige Know-how. Ein großes Problem ist hier der Fachkräftemangel, von dem KMUs oft besonders stark betroffen sind. Denn sie konkurrieren mit Konzernen um die heiß begehrten Security-Spezialisten auf dem leergefegten Arbeitsmarkt. Ohne externe Hilfe werden kleinere Unternehmen daher künftig kaum noch in der Lage sein, sich vor der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe zu schützen. Dadurch entstehen große Chancen für Channel-Partner, die ihre Kunden beraten, mit der passenden Security-Technik versorgen und mit Managed Security Services unterstützen.
Security für KMUs ist ein Wachstumsmarkt
Laut einer aktuellen Canalys-Studie gaben KMUs im Jahr 2022 20,7 Milliarden US-Dollar für Cybersicherheitsprodukte und -dienstleistungen aus. In diesem Jahr werden die Investitionen um elf Prozent auf 22,9 Milliarden steigen. Das entspricht zehn Prozent des Gesamtmarkts. Im Bereich der Dienstleistungen prognostiziert Canalys mit 13 Prozent ein fast doppelt so hohes Wachstum wie für Security-Technik (7 Prozent). Die größte Produktkategorie bei kleineren Unternehmen wird die Endpunktsicherheit bleiben. Dazu gehören Lösungen zum Schutz von Endgeräten wie PCs, Smartphones, IoT- und USB-Geräten sowie von virtuellen Maschinen, Containern und Workloads in lokalen, virtualisierten und Cloud-basierten Umgebungen. Mehr als 95 Prozent der Ausgaben für Endpunktsicherheitsprodukte tätigen KMUs über Wiederverkäufer, Service Provider und Systemintegratoren.
Mit der Komplexität steigt der Bedarf an Unterstützung
Das Marktpotenzial für Channel-Partner wird weiter wachsen, während sowohl IT-Umgebungen als auch Cyberangriffe und Security-Technik immer komplexer werden. Endpunktsicherheit alleine reicht heute nicht mehr aus. Denn Ransomware-Attacken erstrecken sich häufig über verschiedene Ebenen der IT-Umgebung. Unternehmen benötigen daher Security-Lösungen, um alle Angriffsvektoren abzudecken – von den Endpunkten über das Netzwerk und E-Mail bis in die Cloud.
Dabei geht es nicht nur um eine starke Abwehr, sondern auch um die Fähigkeit, Bedrohungen schnell zu erkennen und zu mindern. Denn selbst bei der besten Verteidigung bleibt immer ein Restrisiko, dass einmal ein Angriff durchkommt. Um solche Vorfälle zeitnah aufzudecken und zu stoppen, ist Transparenz über die gesamte IT-Umgebung erforderlich. Dann kommt Extended Detection and Response (XDR) ins Spiel – eine Technik, die die Security-Informationen aller angeschlossenen Sicherheitssysteme sammelt, analysiert und KI-gestützt zu verwertbaren Warnungen korreliert.
Darauf kommt es beim Portfolio an
Die geeigneten Security-Lösungen auszuwählen und zu betreiben ist für KMUs eine große Herausforderung. Hier können sich Channel-Partner als Trusted Advisor positionieren. Bei der Wahl der Security-Komponenten sollten sie darauf achten, dass diese aufeinander abgestimmt sind. Die einzelnen Lösungen müssen nahtlos zusammenarbeiten und Informationen untereinander austauschen. Daher empfiehlt es sich, auf eine Plattformansatz zu setzen und alles aus einer Hand von einem erfahrenen, führenden Hersteller zu beziehen. Das schafft nicht nur lückenlose Visibilität, sondern vereinfacht auch das Security-Management.