Sicherheit: File-Hosting-Dienste im Visier

Malware überschwemmt File-Hoster

2. Juni 2009, 17:50 Uhr | Lars Bube
File-Hoster wie Rapidshare sind ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Diese nutzen solche Services als

Die Bochumer IT-Sicherheitsfirma G-Data warnt vor einer Onlinegefahr: Seit knapp einer Woche registrieren die Experten des Unternehmen einen außergewöhnlich starken Anstieg infizierter Dateien bei so genannten One-Click-Hostern, bei denen Dateien kostenlos im Netz abgelegt und weiterverteilt werden können.

Nach den sozialen Netzwerken entdecken die Hacker und Cyberkriminellen nun auch File-Hosting-Dienste wie Rapidshare und Co. als Möglichkeit, ihre Malware unters Volk zu bringen. Wie der IT-Sicherheitsanbieter G-Data mitteilt, verzeichnete man in der vergangenen Woche einen enormen Anstieg verseuchter Dateien auf diversen File-Hosting- und Sharing- Diensten.

Meist handelte es sich dabei um kostenlose Tools, die mit Malware verseucht sind, etwa Backdoors, Trojanern, Sniffern und Downloadern. Um die Zahl der Opfer zu erhöhen, werden gleichzeitig in sozialen Netzwerken und Foren Links zu den verseuchten Downloads gepostet.

Mit diesem neuen Angriffsweg tragen die Cybergangster der jüngsten Entwicklung Rechnung, dass immer mehr User, auch im Business-Umfeld, solche legalen Dienste und Portale nutzen, um Dateien zu tauschen oder herunterzuladen. Die Hoster bieten ihnen dazu eine anonyme und kostenlose Bereitstellung umfangreicher Datenmengen.

Meist können diese Daten ohne Anmeldung schnell und unkompliziert auf den Servern der Anbieter abgelegt und anschließend für eine bestimmte Zeit über einen individuellen Link wieder heruntergeladen werden.

Vorteile für den Hacker

Die Verteilung ihrer Viren und Malware über File-Hoster bieten den Hackern zwei große Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden wie Spam: Da der Upload schädlicher Inhalte zumeist anonym erfolgt und die Hoster darüber hinaus über großzügig dimensionierte Server- und Leitungskapazitäten verfügen, bieten derartige Plattformen einen für Cyberkriminelle unkomplizierten und dennoch effektiven Weg zur Verteilung ihrer schädlichen Software.

Zusätzlich hat das Verfahren den Vorteil, dass die File-Hoster alleine schon aufgrund ihrer Größe bei reputationsbasierten URL-Filtern meist automatisch als sicher eingestuft werden.

»Nicht nur Rapidshare ist betroffen. Auch andere Datei-Hosting-Dienste wie mediafire.com, uploaded.to und uploading.com werden zur Verbreitung von Malware missbraucht«, warnt Ralf Benzmüller, Leiter der G-Data-Security-Labs. Nach seiner Beobachtung werden die Dateien als neueste Versionen von Software, aktuellen Tools oder gecrackter Software angepriesen.

Vermeintliche Sparfüchse gehen somit ein hohes Risiko ein. Internet-Nutzer sollten sich laut Benzmüller generell beim Download von Dateien nicht in falscher Sicherheit wiegen, auch wenn es sich bei der Quelle um einen bekannten One-Click-Hosting-Dienst handelt.


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