Eine Sophos-Untersuchung von 282 Schadensfällen zeigt: Der Wert der Cyberversicherungsansprüche von Unternehmen, die MDR-Dienste nutzen, ist im Durchschnitt 97,5 Prozent niedriger als der Wert der Ansprüche von Unternehmen, die sich nur auf den Endpoint-Schutz verlassen.
Sophos hat vor Kurzem eine herstellerunabhängige Studie in Auftrag gegeben, um die finanziellen Auswirkungen verschiedener Cybersecurity-Produkte auf den Wert von Cyberversicherungsansprüchen zu messen. Die Untersuchung zeigt sehr deutlich die großen Unterschiede in puncto angriffsbedingter Schäden je nach Einsatz von reinen Endpoint-Schutz-Lösungen oder solchen mit EDR/XDR-Techniken im Vergleich zu MDR-Diensten. Daraus lassen sich wertvolle Erkenntnisse für Versicherer und Unternehmen gleichermaßen ableiten.
Die aufschlussreichsten Ergebnisse der Untersuchung:
„Die Werte für Cyberversicherungsansprüche sind ein effektives Mittel, um die Auswirkungen von Cyberattacken auf Organisationen zu quantifizieren“ so Michael Veit, Cybersecurity-Experte bei Sophos. „Ein höherer Wert weist darauf hin, dass das Opfer beachtliche finanzielle und operationale Konsequenzen von einem Cyberangriff erleidet. Ein niedriger Wert spiegelt geringe Störungen wider.
Die Verringerung des Versicherungswerts kommt jedem Beteiligten zugute: Für Klienten bedeuten geringere Werte eine verbesserte Widerstandskraft gegen Cyberangriffe, während die Versicherer von niedrigeren Auszahlungen profitieren. Das schafft zudem einen positiven Kreislauf: wenn Versicherer weniger für die Deckung von Schäden ausgeben, können sie die Prämien senken, was für die Kunden einen weiteren Vorteil bringt. Während es einen breiten Konsens gibt, dass ein stärkerer Cyber-Schutz die finanziellen und operationalen Kosten eines Cyberangriffs und den Wert der daraus resultierenden Forderung verringert, war bislang niemand in der Lage, das zu messen. Mit unserer Umfrage haben wir diese These nun erstmals mit Fakten hinterlegt.“
„Organisationen geben jährlich Unsummen für ihre Cybersicherheit aus“, so Veit weiter. „Durch die Messbarkeit der Folgen von Cyberkontrollen auf die Ergebnisse von Cyberattacken ermöglicht diese Studie Organisationen, ihre Investitionen in die Richtung zu steuern, in der sie bestmögliche ROI-Effekte erzielen können.“
Zudem liefere die Untersuchung auch interessante Einsichten für Versicherer, die einen deutlichen Einfluss auf die Ausgaben für Cybersicherheit nehmen können, indem sie bestimmte Kontrollen als Bedingung für die Deckung verlangen und Rabatte anbieten, wenn moderne Techniken vorhanden sind. So können sie sicherstellen, dass sie Anreize für Investitionen schaffen, die sich wirklich positiv auf die Ergebnisse von Vorfällen und die daraus resultierenden Schadenswerte auswirken, so Veit weiter.
Für die Studie wurden in der zweiten Jahreshälfte 2024 insgesamt 282 Schadensfälle aus 232 Unternehmen mit 50 bis 3.000 Mitarbeitern untersucht. Die Befragten verwendeten Cybersicherheitslösungen von einer Vielzahl von Anbietern, darunter 19 verschiedene Hersteller von Endpoint-Schutz und 14 verschiedene MDR-Dienstleister. Alle Unternehmen setzten zum Zeitpunkt der anspruchsauslösenden Cyberattacken Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ein. Die Studie wurde von Vanson Bourne im Auftrag von Sophos durchgeführt.