Der Bitkom schätzt in einer Studie die jährlichen Kosten durch die gesetzliche Meldepflicht für die deutsche Wirtschaft auf 1,1 Milliarden Euro. Dazu kommen für die Einhaltung der höheren Sicherheitsstandards weitere Kosten im dreistelligen Millionenbereich auf die betroffenen Unternehmen zu. Gleichzeitig kritisiert der Bitkom ebenfalls die ungenaue Ausformulierung des Gesetzes. Es müsse genau festgelegt werden, welche Unternehmen welcher Branchen als Betreiber kritischer Infrastrukturen gelten und welche Sicherheitsvorfälle bei der Meldepflicht als schwerwiegend eingestuft werden, fordert der Branchenverband. Bei dem aktuellen Gesetzesentwurf geht die Studie von 2,3 Millionen Meldungen pro Jahr aus.
»Entscheidend ist ein Meldeverfahren für IT-Sicherheitsvorfälle, das die Anonymität des Meldenden ermöglicht. Nur so können Reputationsverluste der Unternehmen vermieden werden, sollten gemeldete Cyberattacken öffentlich werden«, betonte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Der Branchenverband schlägt daher eine Lösung vor, indem pseudonymisierte Meldungen an einen Treuhänder gesendet werden. Das Treuhändermodell ermögliche laut Kempf weitgehende Anonymität. »Gleichzeitig besteht die Möglichkeit für die Behörden, Kontakt zu dem Unternehmen aufzunehmen«, so der Bitkom-Präsident.