Zum Safer Internet Day am 7. Februar warnen unter anderem Unternehmen wie Computacenter oder der Security-Anbieter G Data vor einem allzu laschen Umgang mit sensiblen Daten. Gefährdet sind insbesondere Jugendliche.
Die große Mehrheit der Deutschen veröffentlicht private Daten im Internet, beispielsweise in sozialen Netzwerken. 81 Prozent davon schränken jedoch den Zugriff ein und befürworten strengere Datenschutz-Richtlinien für die Betreiber. Das ergab eine Online-Umfrage mit 1.029 Internetnutzern, die das Marktforschungsinstitut Innofact AG im Auftrag des IT-Dienstleisters Computacenter anlässlich des Safer Internet Days durchgeführt hat. Insgesamt halten 73 Prozent der Befragten die Diskussion um den Umgang mit privaten Informationen im Internet für notwendig und fordern strengere Richtlinien für Unternehmen wie Google oder Facebook. Allerdings sagen 26 Prozent der Befragten, dass sie die Diskussion als übertrieben empfinden.
81 Prozent der Befragten stufen sich als »zurückhaltend« im Umgang mit sensiblen Daten ein. Besonders Frauen scheinen umsichtiger mit diesem Thema umzugehen. Im Vergleich zu 77 Prozent bei Männern bezeichnen sich 85 Prozent der Frauen als »zurückhaltend«. Große Unterschiede gibt es auch bei den Altersgruppen. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind nur circa 60 Prozent vorsichtig bei der Veröffentlichung von sensiblen Daten, bei den über 50-Jährigen hingegen sind es fast 90 Prozent. Mehr als die Hälfte der befragten Schüler gibt ihre Daten bedenkenlos preis (51 Prozent).
Auch Ralf Benzmüller, Security-Experte des Bochumer Anbieters G Data, mahnt anlässlich des Safer Internet Days vor zu viel Sorglosigkeit mit dem »Alltagsmedium« Internet: »Viele Menschen fühlen sich im Internet einfach sicher. Sie spielen mit Freunden, sie unterhalten sich, sie kaufen ein. Anwender können sich oftmals nur schwer vorstellen, dass es im Internet auch Kriminelle gibt, die sie ausrauben wollen«. Benzmüller leitet die G Data Security Labs in Bochum seit 2004. In seiner Position ist er verantwortlich für die Koordination aller Forschungsaktivitäten.
--- forum[x] ---Während die Sicherheitsrisiken eher zunehmen, meldet der Internet-Verband Eco e.V. weniger Beschwerden über rechtswidrige Internet-Inhalte: Im Jahr 2011 gingen 55.000 entsprechende Meldungen bei der Internet-Beschwerdestelle des Eco ein. Im Vorjahr waren es noch mehr als 70.000 Hinweise. Für die Bürger bleibt das häufigste Problem unerwünschte Werbung: 94 Prozent der Kontakte waren Beschwerden über E-Mail-Spam. Lediglich die verbleibenden sechs Prozent betrafen das eigentliche Zuständigkeitsgebiet der Internet-Beschwerdestelle: rechtswidrige Inhalte wie Kinderpornographie, rassistisches Material oder Verstöße gegen Jugendschutz-Regelungen.