Welche Trends sehen Sie im Bereich IT-Security?
Kaiser: Managed Services ist und bleibt ein sehr großes Thema. In der IT-Security lassen sich zwei klare Trend-Bereiche erkennen, die wir als Hersteller in den letzten Jahren schon immer begleitet haben. Das eine ist IT-Security, die weiterdenkt. Heute kann IT-Sicherheit nicht mehr erreicht werden, indem vor Ort eine Software oder ein Gerät eingesetzt wird. Vielmehr muss es Zugriff auf leistungsstarke Systeme geben, die nicht mehr lokal agieren. Es geht also um Cloud-Technologien. Dieser Trend wird sich auch nicht mehr umkehren lassen, sondern durch neue Technik und Features immer weiterentwickeln.
Bei Securepoint sind alle unsere Cloud-Services in der Cyber Defence Cloud gebündelt. Bei der neuen UTM 12 sind das beispielsweise insgesamt zwölf verschiedene Dienste, die der Firewall ermöglichen, vor Ort ihre Leistungsstärke zu erzielen. Das funktioniert auch auf einem kleinen Gerät, wie zum Beispiel bei „Black Dwarf as a Service“. Dadurch werden Sicherheitsleistungen möglich, die früher nur auf Enterprise-Firewalls denkbar waren. Diese modernen Geräte beziehen viel Geschwindigkeit und Logik aus der Cloud. Das fängt bei ganz einfachen Dingen an, wie z. B. Datensicherung, geht über Datenbanken von bösen Gegenstellen bis hin zu unserer ganz neuen Management-Konsole. Das ist ein ganz bedeutender Punkt. Wenn unsere Partner für ihre Kunden Services umsetzen möchten, müssen sie die passenden Werkzeuge haben. Deswegen haben wir vorletzte Woche erst die Securepoint Unified Security Console vorgestellt, die genau dieses wichtige Bindeglied darstellt.
Und der zweite Bereich?
Kaiser: Der zweite Punkt, der sich im Bereich IT-Security massiv abzeichnet, ist das Thema Wissen, also auch Prüfung, Zertifizierung und Qualifikation. Ich vergleiche das immer mit einem Beispiel, das jeder kennt: Ein Auto hat vom Hersteller einen Haufen Prüfungen durchlaufen, die nicht der Hersteller selbst entwickelt hat, sondern die vorgegeben sind. Der TÜV nimmt das Auto regelmäßig ab und stellt sicher, dass den Vorgaben auch entsprochen wird. Wer das Auto fahren möchte, muss einen Führerschein machen, damit das Auto auch bewegt werden darf. Vielleicht kommen da in Zukunft auch Nachschulungen für gewisse Gruppen auf uns zu. Das Auto muss versichert werden, auch gegen Schäden, die anderen zugefügt werden. Und in diese Richtung ist die IT-Security auch unterwegs. IT zu benutzen birgt Risiken für andere Menschen und Unternehmen. Das gilt auch, wenn IT schlecht betrieben oder falsch benutzt wird. Deswegen wird es immer wichtiger, wie gehandelt wird und welche Konzepte es gibt.
Es geht darum, nicht nur die Techniker auszubilden, sondern auch die User. Das Thema Cyber Security Awareness wird Securepoint dieses Jahr weiter nach vorne bringen. Es geht darum, den User so auszubilden, dass er weiß, wie er sich verhalten soll und was er besser nicht tun sollte. Also genau das für die IT zu etablieren, was der Führerschein fürs Auto ist. Um Unternehmen an diesem Punkt insgesamt zu unterstützen, haben wir ja bereits den IT-Sicherheitsstandard Cert+ entwickelt, der zeigt, worauf bei IT-Sicherheit zu achten ist.
Cloud-Technologie und Wissen verbinden sich also immer weiter. Welche Strategie finden Systemhäuser bei Ihnen?
Kaiser: Als Hersteller ist Securepoint mit seinem umfassenden Unified Security-Gedanken hier auf dem richtigen Weg. Dahinter steckt ein klares Konzept. Dieses beschreibt umfassend, was ein Unternehmen alle benötigt und tun muss, um einen sicheren IT-Betrieb zu gewährleisten. Da geht es um Lösungen wie UTM-Firewall, Antivirus, Backup, E-Mail-Archivierung, sichere DNS-Dienste, aber auch um die Kombination mit Schulungen, Cert+ und Awareness. Also um Konzepte und die Prozesse.
Unified Security ist für unsere Partner und vor allem für deren typische Kunden leistbar. Das ist der springende Punkt. Umfassende IT-Sicherheitskonzepte bringen nur etwas, wenn sie umsetzbar sind. Dann bringen sie ein Unternehmen weiter. Unified Security anzuwenden, bedeutet zuverlässige ITSysteme und klare Wettbewerbsvorteile – dank Werkzeugen und Wissen