Apple und Amazon weisen Bericht zurück

Spionage-Chips in Servern von Super Micro

5. Oktober 2018, 14:18 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Staatliche Industriespionage oder Zeitungsente?

Die US-Behörden haben laut den Berichten über Hintertürchen in chinesischen Servern bereits Untersuchungen eingeleitet
Die US-Behörden haben laut den Berichten über Hintertürchen in chinesischen Servern bereits Untersuchungen eingeleitet

Amazon erklärte ebenfalls, man habe keine Bestätigung für Behauptungen über Spionage-Chips oder modifizierte Technik gefunden. Bloomberg hatte geschrieben, der Online-Händler habe die verdächtige Technik 2015 bei der Übernahme der Firma Elemental Technologies entdeckt.

Zugleich ist aber auch der Bloomberg-Bericht sehr detailreich. Demnach laufen bereits seit drei Jahren geheime Ermittlungen der US-Behörden im Zusammenhang mit den Spionage-Chips. Die Ermittler hätten herausgefunden, dass sie in Fabriken in China in die Elektronik der Server von Super Micro eingeschleust worden seien und vermuteten chinesische Militärhacker dahinter. Deren Ziel sei es gewesen, langfristigen Zugang zu Geheimnissen von Unternehmen und Behörden zu bekommen, habe einer der Regierungsmitarbeiter erklärt. Um Kundendaten sei es nicht gegangen. Server mit Technik von Super Micro seien unter anderem in Banken, bei Anbietern von Cloud-Diensten und Web-Hostern im Einsatz.

Super Micro teilte mit, dem Unternehmen seien keine Ermittlungen zu den genannten Vorwürfen bekannt und man sei auch von keiner Regierungsbehörde kontaktiert worden. Derzeit verschärft sich der amerikanisch-chinesische Handelskonflikts und US-Präsident Donald Trump bemüht sich, amerikanische Unternehmen zu mehr High-Tech-Produktion im Heimatland zu bringen. Aus dem Apple-Dementi geht zugleich auch hervor, dass Bloomberg bereits mindestens seit November 2017 an der Geschichte dran war.


  1. Spionage-Chips in Servern von Super Micro
  2. Staatliche Industriespionage oder Zeitungsente?
  3. Facebook entfernt Hardware von Super Micro

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