Der saarländische Monitoring-Spezialist Consistec (Stand 658) ist einer der it-sa-Neulinge, mit denen CRN gesprochen hat. Bislang war er vor allem auf kleinen Spezialmessen wie der Monitoring Expo unterwegs, nun strebt er nach mehr Sichtbarkeit, da er einen indirekten Vertrieb aufbaut und auf der Suche nach Partnern ist. Die können ihren Kunden mit den »Caplon« genannten Lösungen des Herstellers bei der Überwachung und Analyse von Anwendungen und Services helfen.
Consistec bietet eine Tracing-Appliance für das vollständige Erfassen von Netzwerktraffic, bei dem man für bestimmte Datenraten garantieren kann, »dass jedes Bit mitgeschrieben wird«, wie der für Forschung und Entwicklung verantwortliche CEO Thomas Sinnwell betont. Dazu kommt eine Lösung für das klassische Netzwerk- und Application Monitoring, die auch in zwei Spezialversionen für VoIP- und Security-Monitoring zu haben ist.
»Wir entwickeln unsere Systeme in Deutschland – die sind vertrauenswürdig«, stellt Sinnwell heraus und erklärt, dass man viele Features implementiert habe, um Datenmissbrauch zu verhindern – schließlich würden die Appliances sehr viele Daten sammeln. Ein sehr granulares Zugriffs- und Rechtesystem soll dafür sorgen, dass Mitarbeiter oder auch IT-Dienstleister nur die für sie bestimmten Daten zu sehen bekommen. So kann der Zugriff nicht nur auf bestimmte Netzwerkbereiche beschränkt, sondern auch die Analysetiefe definiert werden – bis hinunter zu einzelnen Netzwerk-Schichten.
Für Unternehmen, deren Datenschutzanforderungen noch höher sind, hat Consistec mit »Privacy Protection« ein Modul entwickelt, das für eine Anonymisierung sorgt. Es wird auf der it-sa vorgestellt und verschleiert IP-Adressen, Telefonnummern und andere personenbezogene Daten. »Sogar einzelne Header-Informationen können verschleiert werden«, sagt Sinnwell. Wie die anderen Module des Herstellers lässt sich auch Privacy Protection einfach nachrüsten, um den Funktionsumfang der Caplon-Systeme zu erweitern.
Mit dem Aufbau eines Partnervertriebs will der ursprünglich aus dem TK-Umfeld stammende Hersteller nun neue Kundengruppen erschließen und in neue Branchen vorstoßen. Derzeit werden Schulungsmaßnahmen aufgesetzt, damit die Partner die Produkte kennenlernen und bei Kunden implementieren können. Die Produkte seien erklärungsbedürftig, sagt Sinnwell, und würden ein tiefes technisches Verständnis voraussetzen. Interessant seien sie längst nicht mehr nur für Großunternehmen, sondern mit Industrie 4.0 und der Digitalisierung von Geschäftsprozessen auch für KMU – überall dort, wo die Verfügbarkeit von Anwendungen und Services wichtig sei.
Ausgewählte Kunden will der Hersteller allerdings weiter direkt betreuen. In der Regel einen pro Branche, denn man brauche das direkte Feedback, um Zugang zu aktuellen Problemen der Kunden zu haben und die Produkte entsprechend weiterzuentwickeln, so Sinnwell. »Alles andere machen wir gerne mit Partnern.« Diese hätten schließlich den besseren Zugang zu Kunden und viel Branchen-Knowhow.