Seit einiger Zeit treibt sich Internet eine Gruppe von »Piraten« herum, die nur ein Angriffsziel haben: Cybergangster und ihre Machenschaften. Damit schaffen die Happy Ninjas oft das, was der Polizei nicht gelingt, und nehmen Cybergangster und ihre Communities vom Netz - besonders in Deutschland.
Eine wahrlich außergewöhnliche Gruppe von Hackern macht derzeit im Internet von sich reden. Die Happy Ninjas kennen nämlich nur ein Angriffsziel: andere Hacker und ihre fiesen Hinterlassenschaften im Netz. Als eine Art freiwilliger Untergrundpolizei knöpfen sich die digitalen Ninjas Betrugs- und Cybercrime-Portale vor und legen diese bei Bedarf auch gleich lahm. Besonders in Deutschland konnten sie bereits mehrere illegale Angebote ausmerzen. Im Zweifelsfall gehen die Piraten dabei sogar so weit, dass sie die illegale Datenbank eines solchen Forums samt der Mitgliedsdaten einfach öffentlich ins Netz stellen, so dass auch die Ermittlungsbehörden darauf zugreifen können.
So konnte etwa in der Weihnachtszeit das von Deutschen betriebene Forum carders.cc zerstört werden, auf dem es neben gestohlenen Kreditkartenkartendaten auch Computerviren, Drogen und Waffen gegeben haben soll. »Das war ursprünglich nur ein kleines Forum, aber erst nachdem wir die 1337-Crew ausgeschaltet hatten (die ähnliche Portale betrieben – Anmerkung der Redaktion), wurde carders.cc groß. Die Ratten haben das sinkende Schiff verlassen. Nachdem uns deshalb anschließend vorgeworfen wurde, wir hätten den Aufstieg von carders erst möglich gemacht, haben die Konsequenzen gezogen und unseren Fehler wieder gut gemacht…«, so eine im Internet publizierte Erklärung der Piraten-Polizei, die auch im G Data SecurityBlog erwähnt wird.
Zu ihrer Motivation erklären die Happy Ninjas: »Wer sind wir also? Lassen Sie uns zuerst über ein paar Dinge reden, die wir nicht sind. Wir sind keine Gruppe von Untergrund-Kids, die sich beweisen wollen. Wir sind keine Gruppe der Cybermafia. Wir sind die Wächter, die Hacker, die heimlich still und leise die Szene beobachten. Wenn irgendeine halbseidene Community zu groß wird, drehen wir ihr den Hahn ab. Wenn irgendein Idiot zu viele Probleme verursacht, klemmen wir ihn ab. Wenn irgendeine Gruppe immer wieder Sachen kaputt macht und Webseiten korrumpiert, halten wir sie auf«. Frei nach Clint Eastwood: Wenn es die Ordnungshüter nicht hinbekommen, sorgen wir eben selbst für Ordnung.