Migrationsprozesse lähmen das Geschäft
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- Migrationsprozesse lähmen das Geschäft
- Vier grundsätzliche Ansätze der IT-Integration
- Automatisierte Testprozesse
- 11 Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Post Merger IT-Integration

Lange Migrationsprozesse lähmen die Wettbewerbsfähigkeit und stellen ein Risiko für Unternehmen dar, da die IT-Landschaft Veränderungen des Marktes nur verzögert abbilden kann. Immer wieder kalkulieren Unternehmen zu früh mit einer höheren Produktivität, da sie ab der Fusion praktisch von doppelt leistungsfähigen IT-Systemen ausgehen. Doch diese Rechnung geht in der Realität in den meisten Fällen nicht auf. Vielmehr liegt die Produktivität der IT-Infrastruktur bis zur endgültigen Abstimmung von Prozessen und Zielsystemen unter der Leistungsfähigkeit der einzelnen Quellsysteme. Das Ganze ist also, zumindest für einen gewissen Zeitraum, weniger als die Summe seiner Teile.
Weiterhin übernehmen die Zielsysteme je nach gewählter Integrationsstrategie nicht alle Funktionalitäten oder bilden Produkte nach neuen Regeln ab – ein zusätzlicher Produktivitätsverlust, da gewohnte Arbeitsabläufe noch nicht den neuen Gegebenheiten entsprechen. Je länger die zusammengelegten IT-Infrastrukturen nicht fehlerfrei arbeiten, Unternehmen so die geplanten Nutzenpotenziale aus der Integration nicht ausschöpfen, desto länger entstehen Kosten für den Betrieb der Altsysteme. Diese laufen parallel zu den neuen Systemen weiter und verursachen durch die notwendige regelmäßige Pflege zusätzlichen Aufwand. Unvorhergesehene Projektausgaben schlagen bei Verzögerungen also noch einmal zusätzlich zu Buche und treiben die Investitionskosten weiter in die Höhe.
Neben der zeitlichen Planung unterschätzen viele IT-Verantwortliche auch die Größe und Komplexität von Post Merger IT-Integrationsprozessen. Diese Projekte betreffen meist zentrale Systeme wie Datenbanken oder Funktionen wie das Controlling. Um diese zu integrieren, müssen Unternehmen hunderte miteinander verbundener Teilsysteme sowie Systemübergänge und Schnittstellen vereinheitlichen. Nicht alle IT-Systeme sind sofort miteinander kompatibel. Stattdessen ist ein hoher Abstimmungs- und Verknüpfungsaufwand im Rahmen der Systemintegration notwendig, um einen harmonischen Übergang zu schaffen.
Werden der Transfer und die Integration der Ausgangssysteme aufgrund von Zeitmangel, unzureichender Planung oder unüberschaubarer Komplexität nicht ordnungsgemäß durchgeführt, riskieren Unternehmen schwerwiegende und kostenintensive IT-Ausfälle oder die Ausführung von fehlerhaften Verarbeitungen mit Außenwirkung. Die Konsequenzen unzureichend geplanter und implementierter Post Merger IT-Integrationsprozesse sind vielfältig. Die Übernahme von Bankkunden auf ein neues System kann bei unzureichendem Test etwa dazu führen, dass bei der Änderung eines nicht berücksichtigten Parameters, zum Beispiel eines Jahreswechsels, bestimmte Funktionen wie die Bargeldauszahlung plötzlich nicht mehr funktionieren.
Eine zielgerichtete Analyse, Auswahl und Implementierung geeigneter Methoden für die Durchführung und Qualitätssicherung einer Integration ist daher von immenser Bedeutung.