Vier grundsätzliche Ansätze der IT-Integration
- 1 + 1 = 1,4
- Migrationsprozesse lähmen das Geschäft
- Vier grundsätzliche Ansätze der IT-Integration
- Automatisierte Testprozesse
- 11 Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Post Merger IT-Integration

Deshalb müssen sich die Verantwortlichen vor einer IT-Integration für eine geeignete Strategie entscheiden, die zu den Systemlandschaften und Quellsystemen der beiden beteiligten Unternehmen, aber auch zur Gesamtstrategie passt. Grundsätzlich gibt es hierfür vier Ansätze:
· Substitution: Eine Systemlandschaft ersetzt eine andere. Durch diesen Ansatz lässt sich die Organisation entsprechend der priorisierten Strukturen, Prozesse und Systeme besonders effizient verändern. Dieses Modell wird häufig bei Übernahmen mit einem dominierenden Partner gewählt.
· Kombination: Durch die Kombination der jeweils besten Systembestandteile entsteht ein optimiertes Modell aus Prozessen, Strukturen und Systemen. Unternehmen entscheiden sich bei Fusionen häufig für diesen Weg.
· Transformation: Dieser Ansatz steht für eine komplette Erneuerung der Systemlandschaft. Im Rahmen einer Transformation führen Experten disparate organisatorische und technologische Teile in einem neuen Ganzen zusammen.
· Koexistenz: Beide Systemlandschaften bleiben erhalten. Individuelle Unternehmen oder Geschäftseinheiten können teilweise verbunden oder auch vollständig autonom voneinander weiterarbeiten. Dieses Modell stellt die geringste Integrationsstufe dar.
Für welchen Ansatz sich Unternehmen letztlich entscheiden, hängt von der Struktur und Beschaffenheit der Ausgangssysteme sowie der Zielsetzung beider Unternehmen ab. Meist kombinieren oder substituieren die Experten die Quellsysteme miteinander. Zwar bietet die Transformation der vollständigen IT-Landschaft Vorteile hinsichtlich der Innovationsfähigkeit und zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit, da sie die Prozesse insgesamt flexibler und rationaler gestaltet. Aber es ist auch der aufwendigste und kostenintensivste Ansatz.
Meist entscheiden sich Unternehmen eher für eine weniger innovative Lösung, wenn die Einführung einer modernen, funktional überlegenen Anwendung zu riskant für die Funktionalität des Gesamtsystems ist. Zuverlässigkeit und Robustheit gehen in diesen Fällen vor, das Risiko für Reputationsverluste durch eine fehlerhafte Verarbeitung oder für Folgekosten, die durch Systemausfälle verursacht werden, ist geringer.
Für eine IT-Integration im Rahmen dieser vier Ansätze gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Werkzeuge und Methoden. Grundsätzlich empfiehlt sich ein durchgängiger Einsatz standardisierter Tools für eine strukturierte und einheitliche Migration. Die Vorteile einer Standardisierung verdeutlicht das Beispiel des zentralen Repositories. Dieses Inventar hält alle Datenbereinigungs- und Transformationsregeln vor. Anwender strukturieren damit zunächst Quellsysteme sowie Daten und schaffen eine Grundlage für den weiteren Integrationsprozess.