Obwohl der Bitcoin in diesem Jahr rund zwei Drittel seines Werts verlor, ist die Goldrausch-Stimmung noch nicht verflogen: Schließlich könnten nach Einschätzung von Experten erst in rund 20 Jahren alle erstellbaren Bitcoin generiert sein. Zugleich warnen Regulierer regelmäßig vor Risiken für Verbraucher, die sich in den wechselhaften Bitcoin-Markt trauen.
Das technische Fundament des Bitcoin, die Blockchain-Idee, wird inzwischen auch von Banken sowie in vielen anderen Industrien von der Musik- bis zu Autobranche geprüft, um Prozesse abzusichern. Die Blockchain könnte auch Einzug in Behörden halten, um beispielsweise in einem Grundbuchamt die Übertragung von Grundstücken in eine Blockchain einzutragen. Dass Ketten-System sei zu aufwendig und langsam, warnen allerdings Kritiker. Befürworter entgegnen, dass die Probleme lösbar, aber die Sicherheitsvorteile groß seien. »«Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und muss zunächst ausreifen, indem sie für zusätzliche Anwendungszwecke weiterentwickelt wird«, sagt Prof. Christoph Meinel, Direktor des Hasso Plattner Instituts der Universität Potsdam.
Das wird auch in der Branche so gesehen: »Blockchain kann revolutionieren, wie alle - Unternehmen, Regierungen, Organisationen, Menschen - zusammenarbeiten«, schrieb die Investmentbank Goldman Sachs in einem Bericht. Denn sie biete einen einfachen und sicheren Weg, praktisch jede Art von Transaktion zu verifizieren. Das bedeutet auch: Durch die Speicherung der Kette an vielen Orten kann der Bedarf an zentralisierten Abwicklungsstellen entfallen, was das bisherige Geschäftsmodell vieler Firmen in Frage stellt.