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Viel Bedarf bei der Qualitätssicherung

Agile Vorgehensmodelle werden immer beliebter

Autor:Werner Fritsch • 29.4.2013 • ca. 1:15 Min

Doch nicht nur neue Technologien ändern bei Test und Qualitätssicherung die Rahmenbedingungen, auch organisatorische Veränderungen machen sich deutlich bemerkbar. »Vor fünf Jahren wurden die HP-Testwerkzeuge nur von Qualitätssicherungsabteilungen eingesetzt, doch heutzutage auch von Entwicklungsabteilungen«, berichtet Jürgen Pilz, Technical Manager bei HP Deutschland. Vor allem bei agilen Vorgehensweisen übernehmen die Programmierer auch Tester-Rollen. In vielen Unternehmen gibt es inzwischen neben Projekten, die nach der klassischen Wasserfall-Methode, dem V-Modell oder dem Rational Unified Process durchgeführt werden, auch zahlreiche Projekte, in denen die Teams agil arbeiten. Agile Softwareentwicklung ist durch iteratives Vorgehen, kleine Teams, weniger Bürokratie und frühes Kunden-Feedback gekennzeichnet.

»Es gibt Entwickler, die auch unsere Testwerkzeuge einsetzen, und spezialisierte Tester«, bestätigt Sousa von IBM. Außerdem werden seinen Erfahrungen zufolge inzwischen oft zusätzlich Mitarbeiter der Fachabteilungen eingebunden: Sie kennen die geschäftlichen Anforderungen am besten, zum Beispiel Vorgehensweisen beim Aktienhandel im Investment-Banking. Dafür müssen sich die Tools allerdings intuitiver verwenden lassen.

Dieser Wandel hat es auch Microsoft erleichtert, im Markt der Testwerkzeuge als Spätstarter Fuß zu fassen. Mit der Produktlinie Visual Studio hat der Hersteller eine eigene Entwicklerwelt geschaffen. Erst vor ein paar Jahren jedoch ist der Windows-Hersteller dann in den Markt für Testwerkzeuge eingestiegen. Über die Plattform Team Foundation Server lassen sich heute Tests gezielt auf vorher spezifizierte Anforderungen beziehen, wie es dem Stand der Kunst entspricht. Ergänzende Tools erlauben es, die gängigen Funktions- und Performance-Tests zu managen und zu automatisieren. Microsofts Testwerkzeuge sind heute bei Unternehmen zu finden, die viel mit den Visual-Studio-Werkzeugen entwickeln. Vorwiegend sind es dann Programmierer, die nebenbei und gelegentlich auch testen, was mit der Ausbreitung agiler Vorgehensmodelle zunimmt. Bei separaten Qualitätssicherungsabteilungen tut sich der Hersteller weiterhin schwer, wie Frank Maar einräumt, der bei Microsoft hierzulande als Architekt für Application Lifecycle Management arbeitet.