Kurz vor dem 30. Geburtstag verstärkt DMS-Dienstleister Docuware das Cloud-Engagement. Trotz neuem »Cloud Partner«-Programm und vollem Funktionsumfang im Web Client bleibt auch das On-Premise-Geschäft wichtig.
Dass Docuware-Gründer Jürgen Biffar schon 1988 von digitalisierten Dokumenten träumte, dafür dürfte vor allem der elterliche Betrieb verantwortlich gewesen sein. Dieser hatte sich auf den Vertrieb amerikanischer Normen für Konstruktionszeichnungen spezialisiert und verschickte diese nach Bestellung an seine Kunden. Wenn Biffar in den Ferien bei seinen Eltern aushalf, bedeutete das: »Wände voller Aktenordner, den ganzen Tag am Kopierer, unzählige Postsendungen«, wie der Unternehmer gegenüber CRN resümiert. Kein Wunder also, dass Biffar selbst bei Docuware bereits zur Jahrtausendwende die Losung ausgab, alle Aktenordner soweit wie möglich aus dem eigenen Unternehmen zu verbannen.
Gleichzeitig legte die Erfahrung im elterlichen Betrieb den Grundstein für Docuware selbst. Denn Biffar machte sich bereits während seines Studiums daran, eine DMS-Lösung zu entwickeln, um mithilfe von Steckkarten und 286er-Rechnern den Alltag für seine Eltern und deren Firma zu erleichtern.
Eine Entscheidung mit Tragweite, schließlich ist Docuware im Jahr seines 30-jährigen Bestehens ein Dienstleister, der seine Lösungen nicht nur im DACH-Raum, sondern weltweit anbietet und sie in 16 Sprachen lokalisiert hat. Neben dem Firmensitz in Germering bei München befinden sich weitere Hauptstandorte in New Windsor bei New York und Wallingford in Conneticut. Ausländische Tochtergesellschaften existieren in London, Paris und Barcelona. Im Jahr 2007 knackten Biffar und seine Mitarbeiter erstmals die magische Umsatzhürde von zehn Millionen Euro. Zehn Jahre später kratzt man an der 44-Millionen-Marke.
Die beständig positive Umsatzentwicklung dürfte auch mit dem frühen Bekenntnis zur Cloud und nachhaltigen SaaS-Modellen zu tun haben. »Schon seit der Jahrtausendwende verfolgen wir unsere Cloud-Vision, betont Docuware-Gründer Biffar im Gespräch mit CRN. Auch wenn statt »Cloud« damals noch »ASP« (Application Service Providing) »in« gewesen sei, habe sich das Provisionsmodell bis zum heutigen Tage kaum verändert.