Cema-Gründer Thomas Steckenborn nimmt Kandidaten bisweilen schon einmal auf die Rennstrecke mit, wo sie als Co-Piloten im PS-starken Boliden kleinere Stresstests absolvieren dürfen. Das passt zur überaus dynamischen IT-Branche, wo die kommenden Führungskräfte in Systemhäusern die Weichen für sich rasant entwickelnde Technologien richtig stellen müssen. Einen dieser Wege haben Steckenborn und Braun bereits vor einigen Jahren in Richtung Digitalisierung und Cloud geebnet. Echtzeitverfügbarkeit, zusätzliche Services, Adaption neuer Technologien, und zwar schnell und in neuen Modellen bei der Bereitstellung und Abrechnung: Steckenborn spürt den viel beschworenen Paradigmenwechsel, der sich in einer hohen Nachfrage nach agilen IT-Infrastrukturen zeigt. »Im Mittelstand kommt der Cloud-Technologie zunehmend eine Schlüsselfunktion zu«. Sie schaffe für Systemhäuser, die darauf setzen, Wettbewerbsvorteile. Das jahrelang vorgetragene Mantra von den alles überragenden Cloud-Services, von Herstellern wie Microsoft vor sich hergetragen, ist der Vision entwachsen und manifestiert sich in den Bilanzen aller IT- und TK-Anbieter.
»Wir sind Cloud-Service-Provider von Microsoft und betreiben dieses Geschäft mittlerweile extrem erfolgreich«, stellt Braun heraus. Geglückt sei vor allem, weil Cema den klassischen Ansatz eines Managed Service überwunden und solche Dienste in den Produktvertrieb umgewandelt hat. »Managed Office« heißt bei den Mannheimern der Arbeitsplatz aus der Cloud. Ein virtueller Desktop, der nicht nur mit Microsoft-Produkten sondern mit Applikationen anderer Softwareanbieter bestückt wird. Gehostet wird Managed Office aus dem europäischen Rechenzentrum von Microsoft, Support leistet Cema. Das Cloud-Geschäft will Cema weiter ausbauen und bisher noch zurückhaltende Kunden gewinnen, die aus rechtlichen Gründen nicht auf Rechenzentren von Microsoft außerhalb Deutschlands zurückgreifen dürfen.
Cema-Vorstand Braun nennt die Öffentlich Hand oder Rechtsanwaltskanzleien, die ein Datacenter mit Sitz in Deutschland und am besten unter Führung eines deutschen Hosters bevorzugen. Microsoft hat darauf längst reagiert und die Deutsche Telekom als Betreiber und Treuhänder seines Rechenzentrums gewonnen. Im Herbst dieses Jahres soll die Deutsche Microsoft-Cloud in Betrieb gehen. »Wir sind gerade dabei, Microsoft erste Pilotkunden vorzuschlagen«, sagt Braun. Als einer der ersten IT-Dienstleister rechnet sich Cema wie im E-Procurement so auch am Beginn der Cloud-Welt einen Startvorteil aus.