Die eine Seite ist die architektonische Fähigkeit, Windows 10 laufen zu lassen, die andere Seite sind die Performance-Erwartungen. Das Original-Surface lief mit Windows RT extrem langsam und das war mit viel schnelleren 1,3-GHz-ARM-Cortex-A9-CPUs, die einen absoluten DMIPS-Wert von 13.000 generieren, doppelt soviel wie die vier Cortex-A7 im Raspberry Pi 2.
Auch wenn sich die Windows-Software seitdem enorm verbessert hat, geht kein Weg an der Tatsache vorbei, dass vier Cortex-A7s bei 900 MHz ein neues hardwaremäßiges Tief für Windows bedeutet. Die einzige Software aus dem Hause Microsoft, die mit derartigen Konfigurationen bislang arbeiten musste, war und ist Windows Phone.
Windows-10 auf Raspberry Pi 2 zeigt auch interessante Spaltung in Microsofts Entwicklungsstrategie, denn diese Ankündigung kommt nur wenige Wochen nach der Ankündigung, dass Windows 10 nicht auf Microsofts ARM-basierende Surface-Geräte kommen wird, weder auf das Original-Surface als noch auf das Surface 2. Man darf deshalb daran zweifeln, dass Windows 10 für Raspberry Pi 2 eine voll funktionsfähige Version sein wird, zumal eine IoT-Anwendung sehr unterschiedlich im Vergleich zu einer Desktop-Anwendung ist.
Es gibt eine offizielle Website für die Windows-10-Unterstützung, die aber noch keine großen Details enthält. Microsoft will interessierte Anwender für sein „Windows für IoT“-Entwicklungsprogramm begeistern, um in der Zukunft zusätzliche Details erhalten zu können.