CRN: Nach unserer Beobachtung sind es vor allem Großkunden, die besonders stark auf die Kostenbremse treten. Spiegelt das auch Ihre Sicht wider?
Kühlewein: Die großen Projekte sind tatsächlich kleiner geworden. Im Enterprise-Segment investieren Kunden nur noch in das, was sie unmittelbar benötigen, um ihre Liquidität zu erhalten. Dafür haben wir in diesem Jahr viele Projekte im Mittelstand umgesetzt. Der starke SMB-Bereich hat uns geholfen, unser Geschäft auf einem vernünftigen Niveau zu halten. Wir werden dort weiter in Ressourcen investierten und beispielsweise unser Call-Center ausbauen, um noch mehr mittelständische Kunden zu erreichen.
CRN: Vermutlich erwarten viele Mittelständler, über Virtualisierung relativ schnell Kosten einzusparen. Hinkt nicht gerade der Mittelstand in punkto IT-Infrastruktur gegenüber Großunternehmen hinterher?
Kühlewein: So pauschal stimmt das nicht. Der Mittelstand hinkt mit seiner Infrastruktur nicht grundsätzlich hinterher. Tatsächlich handelt es sich bei den ersten Kunden, die bereits 100 Prozent ihrer Infrastruktur virtualisiert haben, um Mittelständler und nicht um Großkunden.
CRN: Aber es gibt doch auch die Mittelständler, deren Infrastruktur dringend modernisiert werden müsste?
Kühlewein: Ja, die gibt es. Trotzdem sind es nicht die Kunden, die hinterherhinken, sondern wir als VMware. Denn wir haben noch nicht die Infrastruktur aufgebaut, die es uns erlaubt, alle Kunden in diesem Marktsegment hinreichend mit unserem Service und unserem Know-how zu unterstützen. Das ist eine Herausforderung, die wir gemeinsam mit unseren Partnern angehen müssen.