Populäre Programme von Microsoft, wie die Office-Small-Business-2007-Edition, bietet Dell künftig über seinen Online-Shop »Dell Download Store« an. Damit ist Dell der erste Online-Retailer, der Produkte des Software-Hauses vertreiben darf.
In der deutschen Ausgabe des Dell Download Store ist von Microsoft-Softwarepaketen allerdings noch nichts zu sehen. Dagegen hat Dell in der US-Version die Produkte des Software-Riesen bereits an prominenter Stelle platziert (siehe Screenshot).
Wie nicht anders zu erwarten, bietet Dell die Programme zu besonders günstigen Konditionen an. Die Small-Business-Version von Office 2007 etwa kostet bei Dell in der Upgrade-Ausgabe rund 160 Dollar. Microsofts Listenpreis liegt bei etwa 280 Dollar.
Project Professional 2007 ist für circa 907 Dollar zu haben (Liste: rund 1000 Dollar), und Visio Professional 2007 kostet an die 497 Dollar statt 560 Dollar. Alle Programme stehen ausschließlich als Download-Version zur Verfügung. Das erklärt auch die niedrigeren Preise.
Mit dem neuen Vertriebskanal will Microsoft nach eigenen Angaben vor allem dem Handel mit gecrackten Microsoft-Programmen entgegenwirken. Die relativ preisgünstigen Pakete sollen nicht nur Privatanwender, sondern auch Firmenkunden davor abhalten, solche illegalen Produkte einzusetzen.
Nach einer Studie von IDC, die im Auftrag der Business Software Alliance erstellt wurde, waren 2008 etwa 27 Prozent aller Programme, die auf Rechnern in Deutschland installiert sind, Raubkopien. Das entspricht einem Einnahmeverlust der Hersteller von 1,55 Milliarden Euro, rund 16 Millionen mehr als 2007.
In der Europäischen Union lag der Anteil der Raubkopien bei 35 Prozent (10 Milliarden Dollar Umsatzausfall). Das ist im Vergleich zu anderen Regionen allerdings ein niedriger Wert. Spitzenreiter in Sachen Raubkopien sind Osteuropa (66 Prozent), Lateinamerika (65 Prozent) und Asien (61 Prozent).