Am Donnerstag ist Deutscher Tag des Home Office. Er soll Unternehmen und Arbeitnehmer dazu bewegen, über flexiblere Arbeitsplatzmodelle nachzudenken und ihre Vorteile für sich fruchtbar zu machen.
Es lebe die Technik: Dank allgemeiner PC-Verbreitung, Breitbandinternet und Cloud Lösungen sind die Zeiten vorbei, in denen jeder Arbeitnehmer morgens in sein eigenes Kabuff geht und dort seine Schreibmaschine, Akten oder was auch immer bearbeitet. Der Arbeitnehmer 2012 arbeitet wann und wo er gerade gebraucht wird und Zeit hat. Zumindest theoretisch. In der Praxis fragen sich jedoch noch immer viele altgediente Herren in der Unternehmensführung, warum sie ihren Mitarbeitern die Heimarbeit gewähren sollten. Diese Unsicherheit soll der Deutsche Home Office Tag bekämpfen helfen, der auf Initiative des Softwareherstellers HOB GmbH & Co. KG am Donnerstag (08.11.2012) zum zweiten Mal stattfindet. Der Home Office Tag soll ein Bewusstsein für moderne Arbeits-(platz)-Konzepte schaffen und den Anreiz zu Dialogen über Themen wie Arbeitszufriedenheit (siehe auch Seite 2), Arbeitsproduktivität und Flexibilisierung der Arbeitswelt liefern, die im Home Office eine große Rolle spielen. Darüber hinaus sollen Nebeneffekte wie Umweltschutz und Einsparungen bei Büromieten und Gerätekäufen betrachtet werden. Genauso wie die Vorteile sollen aber auch Gefahren und Problemfelder der Arbeit zuhause angesprochen werden.
Noch immer, so die Experten, gebe es viele Firmen in denen die Verantwortlichen die Chance solcher Modelle nicht begriffen, geschweige denn umgesetzt haben. Oft stecke eine diffuse Angst der Chefs dahinter, außerhalb ihrer Kontrolle könnten die Arbeitnehmer sich vielleicht ein paar schöne Stunden im Garten machen, anstatt sich um ihren Job zu kümmern. Alleine schon die Tatsache, dass das Modell bei den Angestellten beliebt ist, mache es für manchen Chef verdächtig. Dies ist jedoch sehr kurzfristig gedacht. Nicht nur die Motivation ist bei den flexiblen Arbeitsmodellen höher, vor allem im Bereich Konzentration erreichen die meisten Arbeitnehmer in ihrer gewohnten heimischen Umgebung und ohne die Ablenkung durch Kollegen im Durchschnitt deutlich bessere Werte. Gerade für kreativ arbeitende Angestellte empfiehlt sich das Konzept damit sogar als mögliches Mittel zur Leistungssteigerung. Während sich einige Unternehmen noch immer zieren, dies zu akzeptieren, sind andere schon einen Schritt weiter und reden von »Home Offices« oder dem »Mobile Office«, da die Mitarbeiter dank Smartphones und Co beinahe von jedem Ort der Welt aus in gleicher Qualität ihre Arbeitsleistung einbringen können.