Bitkom-Umfrage

Deutsche Start-ups klagen über Behörden

14. Juli 2015, 9:11 Uhr | Peter Tischer
© Sunny studio-Fotolia

Mit den allgemeinen Standortbedingungen sind Start-ups in Deutschland zwar zufrieden, nur für die öffentliche Verwaltung hagelt es Kritik.

Mit den Standortbedingungen in Deutschland sind Start-ups überwiegend zufrieden. Für Ämter und Behörden vergeben sie allerdings schlechte Noten. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Bitkom hervor, für die mehr als 200 Start-up-Gründer befragt wurden. Nur rund jede dritte Gründer (37 Prozent) ist demnach zufrieden oder sehr zufrieden bezüglich der Zusammenarbeit mit den Ämtern. 40 Prozent dagegen sind eher oder überhaupt nicht zufrieden. Damit werden Ämter und Behörden laut dem Branchenverband so schlecht bewertet wie kein anderer Standortfaktor.

Denn bei Infrastruktur, Lebensqualität, Personal- oder Büroraumsituation sowie Netzwerkmöglichkeiten sind deutsche Start-ups mehrheitlich zufrieden. »Forderungen für eine bessere Start-up-Förderung werden meistens an die Bundes- oder Landespolitik gerichtet«, so Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. Dabei könnten die Kommunen selbst sehr viel unternehmen, etwa indem die Verwaltung vor Ort gründerfreundlicher organisiert würe.

Bei der Umfrage kamen aber auch deutliche regionale Unterschiede heraus. Beispielsweise hat Berlin im Vergleich zu München oder Hamburg klare Kostenvorteile. Während in der Hauptstadt mehr als drei Viertel (77 Prozent) mit den Personalkosten zufrieden sind, ist es in Hamburg oder München nur jedes dritte Start-up. Bei den Büromieten sieht das Bild ähnlich aus: Zwei Drittel in Berlin sehen hier keinen Grund zur Klage (69 Prozent), in Hamburg ist es nur jeder Zweite (50 Prozent) und in München sogar nur jeder Vierte (24 Prozent). Die bayerische Landeshauptstadt hat für Start-ups noch einen weiteren gravierenden Nachteil: die unflexiblen Öffnungszeiten. Während in Berlin und Hamburg jeweils neun von zehn Gründern mit den Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants zufrieden sind, sind es in München gerade einmal 44 Prozent.


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