Die Schließung von Yapital zeigt: Mobile Payment gilt zwar bei Industrie und Analysten als das »Next Big Thing« im Einzelhandel, der Verbraucher aber springt auf die Lobeshymnen nicht an.
Letzte Woche zog Otto bei seinem Cross Channel Payment-Dienstleister Yapital die Reißleine. Der Konzern beendet das B-2-C-Geschäft seiner vor Jahren mit großen Ambitionen gestarteten Bezahltochter Ende Januar des kommenden Jahres. Zwar soll Yapital weiter als B-2-B-Dienstleister bestehen bleiben, allerdings muss ein Großteil der Belegschaft gehen – das Unternehmen wird auf eine Rumpfmannschaft reduziert. Yapital-Geschäftsführer Marc Berg konnte die große Enttäuschung nicht verhehlen und fand deutliche Worte zur aktuellen Situation von Mobile Payment in Deutschland: »Die Geschäftsentwicklung und vor allem die Entwicklung der Endkundenzahl ist in diesem Bereich zum aktuellen Zeitpunkt schlicht nicht kalkulierbar. Bereits vor drei Jahren sprach man vom Mobile Payment-Durchbruch, und dennoch gibt es heute laut Studien gerade mal 200.000 Nutzer in Deutschland«, so der Manager. Tatsächlich hatte sich Yapital nicht über mangelnden Zuspruch seitens der Händler beklagen können, neben Sportcheck, Görtz und Gravis war auch Rewe mit an Bord. Dafür aber lief man schon seit geraumer Zeit den avisierten Nutzerzahlen hinterher.