Ebay.com hat einen weiteren Schritt hin zu einer zentralisierten Shopping-Plattform nach dem Vorbild von Amazon gemacht: Kunden können dort nun Artikel verschiedener Händler in einen Warenkorb legen und zentral bezahlen. Wann der händlerübergreifenden Warenkorb bei Ebay Deutschland eingeführt wird, ist unklar.
Angesichts stagnierender Geschäftszahlen blickte Ebay-Chef John Donahoe bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren auf den Konkurrenten Amazon.com und definierte dessen Kundenfreundlichkeit als Erfolgskriterium. Seitdem hat sich Ebay immer mehr Amazon-isiert: Qualitätskriterien für Verkäufer wurden angehoben, Versandkosten vereinheitlicht und neue Verkaufsformate eingeführt. Keine Fortschritte machte Ebay dagegen bei der Kaufabwicklung – wer Artikel von verschiedenen Verkäufern einkaufte, musste diese immer noch getrennt auswählen und oft mit unterschiedlichen Payment-Verfahren bezahlen.
Im Rahmen seines »2011 Spring Seller Updates« hat Ebay für seinen US-Marktplatz nun den längst überfälligen händlerübergreifenden Warenkorb eingeführt. Artikel können jetzt in einen gemeinsamen Warenkorb abgelegt und zentral bezahlt werden. Die dezentrale Plattform-Struktur von Ebay führt dabei allerdings zu einigen Besonderheiten: Im »Shopping Cart« befindliche, aber noch nicht bezahlte Festpreis-Artikel stehen auch weiteren Kunden zum Kauf zur Verfügung. Außerdem funktioniert der händlerübergreifende Warenkorb bisher nur für Artikel mit der Bezahloption Paypal. Andere von Ebay akzeptierte Bezahlverfahren wie Moneybookers oder Kreditkarten-Zahlung sollen aber noch im Sommer 2011 integriert werden.
Für die deutsche Ebay-Plattform gibt es bisher keine Pläne für einen händlerübergreifenden Warenkorb. Bewährt sich das neue Feature aber auf der US-Seite, dürfte es jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es auch in Deutschland verfügbar ist.