Der Feind in meinem Account

Facebook: Datenklau an der Tagesordnung

3. November 2011, 10:06 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Facebook verspricht Besserung

Innerhalb weniger Tage konnten wir auf einem Test-Account (vor allem dank der Social Games) 40 Fremde als Freunde einsammeln und so Zugriff auf ihre Profile erhalten.
Innerhalb weniger Tage konnten wir auf einem Test-Account (vor allem dank der Social Games) 40 Fremde als Freunde einsammeln und so Zugriff auf ihre Profile erhalten.

Sind die Anmeldedaten eines Nutzers erst einmal kompromittiert, ist es aktuell nicht gerade leicht, die Kontrolle über das eigene Konto zurück zu erlangen. Im Normalfall kann der Nutzer das Konto sperren und sich über seine eingetragene Email-Adresse ein neues Passwort schicken lassen. Verwendet er jedoch auch für sein Email-Konto direkt den Facebook-Login, oder auch nur »zufällig« das gleiche Passwort, werden die Probleme schon erheblich größer. Dann geht der Weg zur Wiedererlangung des eigenen Kontos nur noch über einige Telefonat und Formulare, mit denen man die eigene Identität und den Anspruch nachweisen muss.

Hier arbeitet Facebook immerhin derzeit an neuen Wegen, mit denen die Rückerlangung der eigenen Zugangsdaten vereinfacht werden soll. So ist etwa eine Lösung im Gespräch, bei der jeder Nutzer fünf vertrauenswürdige (Facebook-)Freunde benennt, die im Falle einer Kompromittierung jeweils einen Codeschnipsel zugesendet bekommen. Zusammengesetzt kann der beraubte Kontoinhaber mit Hilfe dieser Codes dann wieder auf sein Konto zugreifen und ein neues Passwort setzen. Inwieweit sich so ein Verfahren allerdings auch direkt auf Partnerseiten übertragen ließe, die ebenfalls den Facebook-Login benutzen, ist bisher nicht bekannt. Somit könnte es passieren, dass man zwar wieder Kontrolle über seinen Facebook-Account erlangt, der Hacker jedoch weiterhin die anderen Dienste kontrolliert, wenn er deren Anmeldeverfahren zuvor umgestellt hat. Ebenso kann das System zu einem Teufelskreis werden, wenn auch die Konten der zur Rettung angegebenen Freunde bereits kompromittiert sind.

Zwar sind zum Glück nicht alle vermeintlich gestohlenen Daten auch immer gleich in der Hand eine »Feindes«, denn oft werden Konten und Zugänge auch von Freunden und Bekannten für kleinere »Scherze« gekapert. Doch auch dieses Verhalten erhöht letztlich wieder das Risiko für einen Diebstahl der Zugangsdaten und damit für das Eintreten eines ernsthaften Vorfalls.


  1. Facebook: Datenklau an der Tagesordnung
  2. Facebook verspricht Besserung
  3. 250 GByte Daten abgesaugt

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