Während Facebook noch mitten im aktuellen Datenskandal steckt, versammelt das Online-Netzwerk Software-Entwickler und Partner zu seiner jährlichen Konferenz. Die Politik blendet Facebook-CEO Zuckerberg aus und fokussiert sich lieber auf Virtuelle Realität.
Facebook taumelte in den vergangenen Monaten von einer Krise in die nächste, jetzt bekommt Gründer und Chef Mark Zuckerberg eine Chance, die Initiative zurückzugewinnen. Nach der wochenlangen Medien-Entschuldigungstour und dem zehnstündigen Spießrutenlauf im US-Kongress tritt der 34-jährige Tech-Milliardär am Dienstag auf der hauseigenen Konferenz F8 in San Jose vor ein traditionell wohlgesonnenes Publikum aus Softwareentwicklern und Partnern.
Allerdings könnte Facebook auch bei einigen von ihnen inzwischen einen schweren Stand haben, nachdem das Online-Netzwerk im Nachgang des jüngsten Datenskandals den Zugang von App-Entwicklern zu Nutzerinformationen zum Teil massiv einschränkte. Und auch die Neuausrichtung des Facebook-Newsfeeds auf die Einträge von Freunden und Familie statt viraler Videos und News schneidet Kreativen und Medienunternehmen ins Geschäft, die sich zu sehr auf Facebook als Verbreitungsplattform verlassen haben.
Vor einem Jahr noch wirkte Zuckerberg auf der F8-Bühne noch als der unangefochtene Anführer der neuen Online-Welt. Wenige Wochen davor hatte er in einem langen offenen Brief beschrieben, wie Facebook mit einer stärkeren Rolle in der Gesellschaft die Welt verbessern und vereinen wolle. Videofilmer wurden mit dem Versprechen zusätzlicher Werbepausen auf die Plattform gelockt. Forschungschefin Regina Dugan - die Facebook inzwischen verlassen hat - sorgte für Aufsehen mit dem Plan, Gedanken von Menschen mit Hilfe von Sensoren direkt in Text umzuwandeln.