Cloud-Dienste in Westeuropa gestört
Feuer und Wasser legen Google-Rechenzentrum lahm
Ein Brand und ein Wasserschaden haben erhebliche Schäden in einem Rechenzentrum von Google bei Paris angerichtet. Ein Teil des Datacenters und der dort gehosteten Cloud-Dienste sind dadurch lahmgelegt.
Was sich Anfang der Woche in einem von Global Switch betriebenen Rechenzentrum bei Paris abspielte, beinhaltet gleich mehrere Albträume von Datacenter-Betreibern und lässt sich kurz so zusammenfassen: Wasser, Feuer und noch mehr Wasser. Laut einer vom französischen Verband der Netzwerkbetreiber veröffentlichten Warnmeldung gab es nach den bisherigen Erkenntnissen zunächst einen Wassereinbruch im Batterieraum, der möglicherweise von einer defekten Wasserpumpe ausgelöst worden war. Das löste einen Kurzschluss aus, bei dem die Batterien Feuer fingen und einen größeren Brand auslösten, der auf den benachbarten Serverraum übergriff und von der Feuerwehr gelöscht werden musste. Dadurch wiederum gelangten Löschschaum und noch mehr Wasser in den Betriebsbereich.
Vom dadurch ausgelösten Ausfall sind den bisher bekannten Informationen zufolge insbesondere Dienste und Kunden von Google betroffen, dessen Infrastruktur für die Cloud-Region „europe-west9“ weitgehend unter Wasser stand. „Ein Wassereinbruch in einem Datacenter in europe-west9 hat einen Multi-Cluster-Ausfall verursacht, der zum Shutdown mehrerer Zonen geführt hat“, erklärt Google auf seiner Status-Seite. Einige Kunden könnten daher nicht mehr direkt auf ihre in Paris gehosteten Cloud-Ressourcen zurückgreifen. Laut Google können die betroffenen Unternehmen jedoch als Workaround auf andere Regionen ausweichen. Große Datenverluste wie beim Brand in einem OVH-Rechenzentrum vor zwei Jahren soll es demnach nicht geben.
Im Laufe der Woche konnten laut Google einige Services durch eine Verlagerung wiederhergestellt werden, größere Probleme gebe es derzeit vor allem noch in der Zone europe-west9-a. Das Unternehmen hat angekündigt, noch vor dem Wochenende ein Update über den Schadensstand und eine erste Einschätzung zur Dauer der Beeinträchtigungen zu geben.
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