Für Organisationen, die Telecommuting implementieren oder ausweiten wollen, bewegen sich die Technik-Trends in eine günstige Richtung. Die vielleicht wichtigste Entwicklung ist die flächendeckende Verfügbarkeit von Breitband-Internet-Connectivity. Breitband ist nicht nur so gut wie überall verfügbar, sondern die Kosten sind in der Regel so gesunken, wie sich die Geschwindigkeit erhöht hat.
VPN-Technik ist eine weitere kritische Komponente, die es Teleworkern erlaubt, zu Hause mit fast nahtlosem Zugriff auf dieselben Netzwerke und Ressourcen zu arbeiten, wie ihre im Büro untergebrachten Kollegen. In den letzten Jahren sind SSL-VPNs aufgetaucht, die clientloses Deployment und zugeschnittenes Management erlauben. Sie sind flexibler aufsetzbar und verglichen mit traditionellen IPSec-VPNs leichter einzurichten und zu nutzen. Die Vielseitigkeit und Popularität von SSL-VPNs lässt sich an der Anzahl kleiner und großer Anbieter in diesem Markt abschätzen. Wie zu erwarten offerieren Netzwerkgiganten wie Cisco oder Juniper, außerdem Aventail, Citrix oder F5 eine Reihe von Systemen, die das SSL-VPN-Setup und die Anwendung erleichtern. Microsoft hat 2006 Whale Communications gekauft und implementiert deren SSL-VPN-Technik im aktuellen Internet-Access-Gateway (IAG) und kommenden Forefront-Unified-Access-Gateway (UAG).
Microsoft hat außerdem ein »DirectAccess« genanntes Feature, dass beim Einsatz von Windows-7-Clients mit dem Windows-Server-2008-R2 am Backend verfügbar ist. Diese Technik bietet Windows-7-Clients nahtlosen Zugriff auf Unternehmensressourcen über das Internet, ohne dass dafür traditionelle VPNs notwendig sind. Die Sache hat einen Haken: »DirectAccess« stützt sich auf IPv6 – neben der notwendigen Aktualisierung auf Windows-Server-2008-R2 und Windows-7-Clients ist also dafür Sorge zu tragen, dass das Netzwerk IPv6 unterstützt.
VoIP und Unified-Communications-Techniken sind besonders nützlich für Remote-Access. Sie gestalten die Kommunikation zwischen Telearbeitern und Büroarbeitern nahtlos und beseitigen das Stigma, das Angestellten, die zu Hause arbeiten, manchmal anhaftet. Indem man Heimarbeitern eine Rufnummer aus demselben Rufnummernschema gibt, merken Büroarbeiter mitunter nicht einmal, dass sie gerade mit einem Kollegen sprechen, der nicht im selben Gebäude sitzt. Kosteneinsparungen werden sich ebenfalls bemerkbar machen, wenn Sprach- und Datenkommunikation über eine einzelne Breitbandverbindung läuft.
Das Erscheinen auf Web basierender Applikationen ist ebenfalls eine gute Nachricht für Teleworker. Indem Unternehmen interne Applikationen, beispielsweise E-Mail, Dokumenten-Management und ERP, durch den Browser in Intranets implementieren, haben sie bereits die perfekte Applikations-Delivery-Methode für ihre zu Hause arbeitenden Mitarbeiter.
Virtualisierte Applikations-Delivery-Plattformen wie Citrix und Windows-Terminal-Services sind ebenfalls ideale Lösungen für die Lieferung von Unternehmensapplikationen an remote angeschlossene Benutzer. Sie sind außerdem gut gerüstet für den Umgang mit Daten-Backups und Datenlecks, da die Heimarbeiter mit Daten arbeiten, die auf den Unternehmens-Servern gepflegt und gesichert werden. Suns Remote-Benutzer nutzen beispielsweise Sun-Ray-Thin-Clients für den Zugriff auf Applikationen, die auf Sun-Servern liegen. Sun-Ray-Clients konsumieren lediglich 4 Watt, da sie keinen lokalen Speicher besitzen und der Server die meiste Verarbeitung erledigt.
Zur Sicherstellung einer akzeptablen Performance offerieren WAN-Acceleration-Hersteller wie Blue Coat, Juniper oder Riverbed Technology clientbasierende Agenten, die einige derselben WAN-Acceleration- und Protokolloptimierungs-Vorteile, die ihre Appliances den Zweigbüros bieten, auch Home-Office-Benutzern zur Verfügung stellen.