Mit einer Klage will sich HP 5,1 Milliarden Dollar Schadenersatz von den ehemaligen Managern der 2012 übernommenen Softwarefirma Autonomy erstreiten. Sie sollen den Kaufpreis mit Bilanztricks bewusst in die Höhe getrieben haben.
Mehr als drei Jahre nach der folgenschweren Übernahme von Autonomy will sich HP jetzt wenigstens einen Teil seines milliardenschweren Verlustgeschäfts auf juristischem Wege zurückholen. Im Rahmen einer Klage gegen den Firmengründer Michael Lynch und den damaligen Finanzchef Sushovan Hussain fordert man von diesen insgesamt 5,1 Milliarden Dollar Schadenersatz. Das ist rund die Hälfte dessen, was HP dereinst für das Unternehmen bezahlt hatte.
Die Anwälte von HP begründen die Forderung damit, dass die einstige Führungsspitze nach Erkenntnissen aus den letzten Jahren von den geschönten Bilanzen vor dem Verkauf gewusst haben müsse, oder diese gar selbst angeordnet habe. Der Wert von Autonomy sei damals durch massive Aufwertungen der Bilanzen, wie etwa eine Verfünffachung des tatsächlich erzielten Gewinns, künstlich in die Höhe getrieben worden, um einen besseren Verkaufspreis zu erzielen, so HPs Klage. Die beiden Manager antworteten auf die Klage ihrerseits prompt mit einer Verleumdungsklage gegen HP.