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IBM eröffnet in Deutschland ein Cloud-Computing-Kompetenzzentrum

Im schwäbischen Ehningen wird IBM künftig Interessenten aus Deutschland seine Services rund um Cloud-Computing präsentieren. Das Kompetenzzentrum ist Teil des größten IBM-Rechenzentrums in Europa.

Autor:Bernd Reder • 16.7.2010 • ca. 1:35 Min

Auch Deutschland wird nach dem Willen von IBM ein Cloud-Computing-Land. Das Unternehmen hat daher in Ehningen ein Cloud-Computing-Kompetenzzentrum eingerichtet.

»Mit unserem neuen Cloud-Computing-Zentrum können wir den wachsenden Bedarf an Cloud-Lösungen und -Services auf dem Markt noch besser adressieren«, betont Michael Diemer, Geschäftsführer von IBM Deutschland und General Manager der IBM Global Technology Services in Deutschland.

Allerdings dürfte IBM in Ehningen zunächst einmal Überzeugungsarbeit leisten dürfen. Denn vor allem mittelständische Firmen betrachten manche Aspekte von Cloud-Computing mit Misstrauen. Besonders problematisch wird beispielsweise das Speichern von kritischen Daten »in der Cloud« gesehen, also auf Speichersystemen von Service-Providern. Gleiches gilt für das Auslagern von E-Mail und Datenbanken.

Das Cloud-Computing-Zentrum in Ehningen bietet Unternehmen standardisierte Cloud-Services. Dazu gehören:

  • IBM Smart Business Desktop Cloud: Dieser Dienst ermöglicht den Zugriff auf Anwendungen, Informationen sowie Ressourcen und stellt laut IBM eine sichere und stabile Desktop-Umgebung hinter der Firewall des Nutzers zur Verfügung.
  • IBM Smart Business Desktop on the IBM Cloud: Dieser Service offeriert virtualisierte Desktop-Systeme in einer »gehosteten« IT-Umgebung. Gemanagt wird er von Fachleuten von IBM. Abgerechnet wird nach Zahl der bereitgestellten Desktops.
  • IBM Smart Business Development and Test on the IBM Cloud: Beide Services zielen auf Unternehmen, die – kurzfristig – Entwicklungs- und Testumgebungen erweitern wollen. Dieses Anwendungsfeld zählt zu den klassischen Einsatzgebieten von Cloud-gestützten Services. Bei Bedarf werden die Rechen- und Speicherkapazitäten des hauseigenen Datacenters durch die Cloud-Dienste erweitert, etwa um ein bestimmtes Entwicklungsprojekt voranzubringen.

Auf Ehningen, das südwestlich von Böblingen liegt, fiel die Wahl, weil IBM dort bereits ein großes Rechenzentrum unterhält. Nach Angaben der Firma ist es das größte von IBM in Europa.

»Das Zentrum in Ehningen arbeitet eng mit dem IBM-Cloud-Delivery-Center in Raleigh, North Carolina, zusammen und ist Teil unserer global integrierten Cloud Computing Organisation«, so Michael Diemer.

Partner mit im Boot

Allerdings setzt IBM bei Cloud-Computing nicht auf einen Alleingang. Partner steuern Lösungen in Bereichen wie Cloud-Management, Sicherheit, Software-Entwicklung und Test-Support bei.

Ein Beispiel ist die Kooperation mit Novell. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen bietet IBM Unternehmenskunden die vollständige Palette von Novell-Lösungen für Entwicklungs- und Workload-Test-Services an. Die Basis bildet Suse Linux.

IBM geht davon aus, dass der Markt für Cloud-Computing bis 2012 jährlich um durchschnittlich 28 Prozent auf 126 Milliarden US-Dollar wächst. Weitere Informationen zu den Cloud-Computing-Produkten hat IBM auf dieser Web-Seite zusammengefasst: www.ibm.com/cloud