Im Kern versteht Network Generals Sniffer Netzwerk- und Transportschichtprotokolle. Dies umfasst auch detaillierte Header- und Trailer-Informationen, beispielsweise IP-Adressen, Ports, Längen, TTL, TCP-Handshakes, Paketfragmentierungen und -zusammensetzungen.
Das sind zwar nützliche Informationen, die dabei helfen, Netzwerkkapazitäts-, Auslastungs-, Latenz- und Paketverlustproblemen auf die Spur zu kommen, für die Lösung von Applikationsproblemen, die nichts mit dem Netzwerk zu tun haben, sind sie jedoch weniger geeignet.
Ein Beispiel: Nehmen wir eine Applikation zur Verwaltung von Dokumenten, die HTTP nutzt, um bestimmte Dokumente anzufordern und Benutzer-IDs, Passwörter und andere Daten zu senden. Ohne Network Generals Application-Intelligence-Modul kann die Infinistream-Appliance den Inhalt der Pakete nicht bis zu dem Grad interpretieren, der notwendig ist, um ein applikationsspezifisches Problem zu finden.
Die Application-Intelligence-Box ist eine Standalone-Appliance, die gemeinsam mit Sniffer-Infinistream installiert werden kann. Indem der Administrator das Appliance-Intelligence-Modul auf der Paket-Capture-Engine einschaltet, erhält er tiefer reichende Protokoll- und Applikationsanalysen. Die Appliance entdeckt Applikationen anhand von Paketfluss-Signaturen.
Für Performancemessungen sieht sich dieses Modul sowohl Client- als auch Serververkehr an, um festzustellen, wer das Netzwerk benutzt. Außerdem bietet es Zeitintervalle, die dabei helfen, zu identifizieren, wann Probleme und Abweichungen von der Norm auftauchen.
Die Appliance sammelt Informationen über die Quelle, das Ziel, die Applikation, die Zeit und die Schnittstelle konvergierender Flüsse. Damit ist es IT-Managern möglich, Daten zu analysieren, nachdem ein Problem entdeckt wurde.
Die Expert-Analysis-Komponente unterstützt mehr als 400 Protokolle und Schwellenwertinformationen. Beeindruckend ist die Art und Weise, wie Network General Netzwerkverkehr mit definierten Einheiten, beispielsweise Services, Applikationen, Sitzungen, Verbindungen und Konversationen, überlagert.
Mit Schwellenwertinformationen bewaffnet, entdeckt das Produkt Verletzungen, präsentiert sie in Form von Symptomen und liefert schließlich durch Interpolation dieser Symptome eine Fehlerdiagnose.
Die Visualizer-Appliance offeriert verschiedene Gesichtspunkte zur Analyse und Beobachtung der Kommunikation einer gegebenen Applikation. Sie bietet historische Analysen, Baselining und Ansichten längerfristiger Trends.
Eine topologische Ansicht verdeutlicht die Server-Client-Kommunikation. Dabei verfolgen kontextsensitive Pop-Ups die Anzahl der Kommunikationen zwischen den gegebenen Client-Server-Paaren und die Menge der übertragenen Daten.
Nach und nach, kombiniert mit eingebauten Algorithmen, helfen diese Daten der Appliance, kritische Einheiten zu identifizieren. Zu diesen Einheiten zählen beispielsweise Server und Applikationen, aber auch die Kern-Netzwerkinfrastruktur, die einen signifikanten Einfluss auf die Performance der Applikationen hat.
Visualizer enthält lernende Algorithmen, welche die Liste identifizierter kritischer Einheiten aktualisieren und Baseline-Daten erneuern. Diese Aktualisierung und Erneuerung findet in festen, wöchentlichen Intervallen statt. In sehr dynamischen Umgebungen kann dies eine Einschränkung sein.
Beim tiefen Einstieg in die Informationen erreichen Administratoren eine Stufe, auf der sie die Transportschicht untersuchen wollen, um Netzwerk-Header-Informationen zu analysieren. Diese Daten existieren im Sniffer, nicht jedoch in der Visualizer-Appliance.
Eigentlich sollte es möglich sein, direkt vom Sniffer aus zu diesen Daten zu springen, aber als dies getestet wurde, erschien die Meldung, dass dieses Feature noch nicht implementiert ist. Das war enttäuschend, denn die Wechselbeziehung zwischen Netzwerk- und Applikationsdaten ist wichtig für das Troubleshooting von Performanceproblemen.