Symantec / Precise Software Solutions i3-Suite
Im Februar 2008, als das Produkt bereits getestet war, verkaufte Symantec ihr APM-Geschäft. Es wird nun von der wiederauferstandenen Firma Precise Software Solutions betrieben.
Die i3-Suite besitzt alle Features, die für ein wirkliches End-to-End-Applikations-Performance-Management notwendig sind. »i3« bezieht sich auf ein Trio von Applikationen: Inform, Insight und Indepth.
Informs Alert- und Foresight-Komponenten bieten vorhersagende Analysen und frühe Warnungen vor Performanceproblemen.
Insight ist eine Dashboard-Ansicht, die aktuelle Performance- und Systembeziehungen darstellt. Indepth bietet Agenten, die auf Geräten zu installieren sind, die J2EE-, .NET-, SAP-, Oracle-, MS-SQL-Server- und Sybase-Applikationen ausführen. Getestet wurden noch zwei weitere Komponenten, das Application-Service-Dashboard und Inform-Insight.
Das Überwinden einiger Installations- und Konfigurationshürden belohnt i3 mit einer beeindruckenden Problemlösungsintelligenz. Das Produkt nutzt in der Web-Komponente eine dynamische Instrumentierung, die Client-seitige Daten ohne Client-seitige Softwareinstallation bietet. Bewundernswert auch die Ursachenanalyse, die Ereignisfilterung und die flexiblen Berichtsoptionen.
Wird lediglich ein Werkzeug für synthetische Transaktionen benötigt, dann hat bereits Inform-Insight alle Fähigkeiten, beliebige Web-Applikationen oder Java-Transaktionen aufzuzeichnen und zu testen. Das Studio zur Erzeugung von Transaktionen ist unglaublich leicht zu benutzen.
Enttäuschend ist allerdings, dass Insight-Inquire für die Speicherung von Performancedaten eine separate Datenbank nutzt. Damit sind diese Informationen nicht direkt durch i3 verfügbar.
Das Application-Service-Dashboard (ASD) dient als Fenster zur i3-Welt. Es ist sehr flexible und bietet viele Anpassungsfähigkeiten für die Integration von i3-Komponenten und externen Datenquellen in ein Dashboard. Eine ASD-Instanz reicht, um mehrere i3-Installationen zu beobachten.
Da ASD eigene Benutzer- und Gruppenfunktionalität besitzt, ist es dem IT-Management möglich, den Zugriff auf spezifische Datenquellen oder individuelle Dashboard-Komponenten zu steuern.
Die Drill-Down-Fähigkeiten von Insight erlauben eine Problemanalyse vom Alert bis zur Ursache. Dem Administrator bietet Inform/Alerts signifikante Optionen, mit denen er spezifizieren kann, welche Alerts per E-Mail wohin zu übertragen sind.
Im Test ließen sich außerdem sehr leicht die Schweregrade von Alerts und Alerts erzeugenden Monitoren modifizieren.
Inform/Alerts integriert eine SNMP-Trap-Weiterleitung. Log-Scraping erlaubt, SNMP-Traps auch für Applikationen zu erzeugen, die dieses Protokoll nicht unterstützen.
Inform/Insight produziert vorhersagende Analysen, aber auch anpassbare Standardberichte. Alle Berichte besitzen ein klares Layout und sind für verschiedene Zeiten, Instanzen oder Gruppen erzeugbar.
Nur wenige Minuten nach dem Setup zeigte die im Test genutzte SQL-Inform/Alerts-Instanz kritische Alerts. Die Alerts umfassten unter anderem Datenbanken, die nicht ordnungsgemäß gesichert wurden, und solche, bei denen der SQL-Server-Agent nicht richtig lief.
Innerhalb weniger Tage lieferten die Web-Alerts kritische Warnungen für eine große Anzahl von Verbindungen, die von einer einzelnen IP-Adresse ausgingen. Das deutete auf ein potenzielles Sicherheitsproblem hin.
ASD ist ein hoch anpassbares Dashboard, Es besitzt die Fähigkeit, Daten von Symantec und aus anderen Quellen zu integrieren – große Organisationen werden es hinzufügen wollen, um die wahren Werte zu erhalten. Es generiert Berichte über Technologiegruppen hinweg und lässt den Administrator Daten aus Insight-Enquire sehen.
Da es seine eigenen Benutzer- und Gruppenkonfigurationen besitzt, lässt sich der Zugriff auf Datenbanken und individuelle Dashboard-Teile einschränken, ohne dass Benutzer Zugriff auf i3 hat.
i3 ist unter den Angeboten der großen Enterprise-Hersteller eines der günstigsten. Der Preis basiert auf den Prozessoren der Managementstation. Für die Testkonfiguration wären lediglich 17 200 Dollar fällig gewesen.
Pro Prozessor und unterstützter Technik kostet das Produkt rund 2000 Dollar. Diese Preisgestaltung erlaubt Organisationen, APM zu betreiben, ohne als Minimuminvestition eine teure zentrale Managementstation kaufen zu müssen. ASD kommt kostenlos mit jedem i3-Bundle, Portlet-Packs kosten ungefähr 1000 Dollar pro User und Pack.
Auto-Discovery- und Remote-Monitoring-Fähigkeiten gibt es nicht. Für Organisationen, die weder ein gutes Systeminventar pflegen noch eine CMDB nutzen, könnte es schwierig werden. Damit ein i3-Monitoring stattfindet, muss auf den Zielservern ein i3-Listener-Agent installiert sein.
Agenten sind ferner notwendig, um Informationen über System- und Netzwerkaktivitäten zu erhalten. Vor dem Zugriff auf Inform-, Insight- oder Indepth-Daten müssen die Benutzer die Technik-Kategorie selektieren, beispielsweise J2EE oder SQL.
Es gibt keinen Weg, in i3 Alerts unterschiedlicher Techniken zu sehen, und Berichte über verschiedene Techniken hinweg abzurufen, ist ohne ASD kompliziert.