uf der Entwicklerkonferenz MIX10 in Las Vegas stellt Microsoft einen »Platform-Preview« der nächsten Generation des Internet-Explorer vor. IE 9 unterstützt etliche Elemente des kommenden Standard HTML5, etwa CSS3, XXMHTM-Parsing und skalierbare Vektorgrafiken. Zudem ist er schneller als Firefox 3.6.
Fast am olympischen Motto »Schneller, höher, weiter« scheint sich Microsoft bei der Entwicklung des Internet-Explorer 9 zu orientieren. Auf der Entwicklerkonferenz MIX10 in Las Vegas stellte die Firma eine frühe Version, sprich Platform-Preview, des Browsers vor.
IE 9 wird nach Angaben des Herstellers deutlich schneller arbeiten als die Vorgänger. Das ist unter anderem auf eine neue Javascript-Engine namens Chakra zurückzuführen. Sie kompiliert im Hintergrund Javacode und nutzt dafür bei Mehrkernprozessoren einen separaten Core.
Nach Messungen von Microsoft, die mit dem Webkit-Sunspider-Tool durchgeführt wurden, überholt IE 9 in puncto Geschwindigkeit den Erzrivalen Mozilla 3.6 und verkürzte den Abstand zu Apples Safari 4.05, Google Chrome und Opera 10.5. Der neue IE ist angeblich etwa sechs Mal so schnell wie die aktuelle Ausgabe IE 8.
Zudem sei der IE 9 der erste Browser, der hardwarebeschleunigten Support für SVG (Scalable Vector Graphics) bietet, so Dean Hachamovitch, Leiter der Internet-Explorer-Sparte von Microsoft. Weitere HTML5-Elemente, die der IE9 unterstützt sind CSS3, XHTML-Parsing und Tags für H.264/MPEG-4- sowie MP3/AAC-Codecs.
Allerdings fehlt der Support für die Formate Ogg Vorbis und Ogg Theora. Im Acid3-Test, der die Compliance eines Browsers mit Web-Standards ermittelt, schnitt die erste Version des IE 9 mit einem Wert von 55 von 100 mittelprächtig ab. Die Entwickler von Microsoft haben somit noch einiges an Arbeit zu leisten.
Offen ist, ob die neunte IE-Version den Abwärtstrend des Internet-Explorer stoppen kann. Nach Angaben der Webanalyse-Firma Net Applications hatten alle IE-Versionen zusammengenommen im Februar einen weltweiten Marktanteil von rund 61,6 Prozent (im Januar: 62,1 Prozent).
Firefox kam auf 24,2 Prozent, Googler Chrome auf 5,6 Prozent und Apple Safari auf rund 4,5 Prozent. Opera lag bei 2,35 Prozent. Ein Hoffnungsschimmer für Microsoft: Seit November 2009 geht es auch für Firefox leicht bergab. Damals hatte Browser einen Anteil von 24,7 Prozent.