Überraschend schaltet sich Nokia in den US-Patentstreit zwischen Apple und Samsung ein. Der enge Microsoft-Partner fordert ein Verkaufsverbot.
Kaum hat eine US-Richterin Samsungs Strafzahlung an Apple beinahe halbiert, schon bekommt das Verfahren überraschend neuen Wind aus ganz anderer Richtung. Laut einem dem Inquirer zugespielten Brief bittet Nokia die Richterin Lucy Koh darum, ihre jüngste Entscheidung noch einmal zu überdenken. Statt die Strafen zu verringern sollte Koh laut dem Brief besser den Verkauf der von ihr selbst mit Patentverletzungen beanstandeten Smartphones von Samsung komplett untersagen. Das Schriftstück bezieht sich dabei auch auf vermeintliche Verfahrensfehler. So sei es ein schwerer Bruch des amerikanischen Patentschutzes, von Apple einen stichhaltigen Beweis für den kausalen Zusammenhang zwischen den Patentverletzungen und den dadurch erlittenen Schäden zu fordern.
In seltener Einigkeit dürfte dieser Vorstoß gegen den Android-König Samsung sowohl Apple als auch dessen Aktionär und Konkurrenten Microsoft erfreuen. Beide Konkurrieren mit ihren mobilen Betriebssystemen Windows 8 Phone und iOS gegen den Marktprimus Google Android. Während Apple das Vorgehen Nokias in einer ersten Reaktion entsprechend gut hieß, wehrt sich Samsung wie erwartet gegen die Anschuldigungen.